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Hallo Jungs,
wenn es sich bei Junk-DNA um Müll handelt,der nutzlos ist, müßte man das nicht mit relativ "einfachen" Experimenten herausfinden? Wenn man z.B. bei einer Maus sämtliche Junk-DNA entfernen würde, und es sich tatsächlich nur um Müll handelt, sollte sie ohne Probleme lebensfähig sein, oder?
Was mir auch schwer fällt zu verstehen, ist der Punkt der Resistenz dieser DNA-Abschnitte. Da unsere DNA schon durch geringe Mengen an Strahlung geschädigt bzw. verändert werden würde, kann man dann nicht davon ausgehen, das die Junk-Abschnitte sich ebenso verändern? Oder gibt es ein Schutzsystem, das gerade diese Abschnitte besonders gegen Veränderungen abschirmt?

Ciao René


 
rmendler schrieb:

wenn es sich bei Junk-DNA um Müll handelt,der nutzlos ist, müßte man das nicht mit relativ "einfachen" Experimenten herausfinden? Wenn man z.B. bei einer Maus sämtliche Junk-DNA entfernen würde, und es sich tatsächlich nur um Müll handelt, sollte sie ohne Probleme lebensfähig sein, oder?

Nunja, man weiß eben nicht welche Teile davon nicht doch eine Funktion haben. Sicher ist diese Maus lebensfähig, aber vielleicht haben (eventuell sogar alle) Teile eine Funktion. Ein Beispiel:

Wenn ich aus einem Auto die Airbags und Gurte rausnehme (was nüchtern betrachtet ja auch Junk ist), würde ich ohne weiteres behaupten, das das Auto funktionsfähig ist. Erst bei einem Unfall würde ich merken, ups, da hat doch was eine Funktion.
Dies könnte bei der Junk-DNA eben auch der Fall sein, viele Gene werden z.B. erst durch Hormone aktiv...

Aber richtig ist auch, das bei Zellteilung Stück für Stück von der Junk-DNA abgeschnitten wird, was mit dem Alterungsprozeß zu tun hat. Wir wissen also noch nicht genau, was diese DNA macht.

Übrigens wird an dem kleinsten lebensfähigen Genom geforscht, da das natürlich sehr interessant für die Wissenschaft ist.

rmendler schrieb:

Was mir auch schwer fällt zu verstehen, ist der Punkt der Resistenz dieser DNA-Abschnitte. Da unsere DNA schon durch geringe Mengen an Strahlung geschädigt bzw. verändert werden würde, kann man dann nicht davon ausgehen, das die Junk-Abschnitte sich ebenso verändern? Oder gibt es ein Schutzsystem, das gerade diese Abschnitte besonders gegen Veränderungen abschirmt?

Nein, speziell für diesen Abschnitt nicht. Es geht nicht um einen besonderen Schutz, sondern um die Sicherheit vor Veränderungen überhaupt! Es können sich über lange Zeiten nur sehr wenige Fehler einschleichen, weil bei den meisten Mutationen eben keine lebensfähigen Wesen entstehen. Das ist mit dem Schutz gemeint, im Vergleich zu Büchern, Bauten, sonstigen möglichen Datenträgern.

mfg

Thomas Mc Kie


 
rmendler schrieb:

Hallo Jungs,
wenn es sich bei Junk-DNA um Müll handelt,der nutzlos ist, müßte man das nicht mit relativ "einfachen" Experimenten herausfinden? Wenn man z.B. bei einer Maus sämtliche Junk-DNA entfernen würde, und es sich tatsächlich nur um Müll handelt, sollte sie ohne Probleme lebensfähig sein, oder?

Wurde schon gemacht, und hat geklappt. Allerdings bei nem anderen Tier, irgend nem Weichtier. So aus der Erinnerung weiß ich allerdings nicht mehr, ob alle Junk-DNA-Passagen entfernt wurden. Bei anderen Tieren hat man dagegen einen Einfluß der Junk-DNA feststellen können, wobei ich mich wiederum nicht mehr erinnern kann, worin der bestand.

DNA beinhaltet ja nicht nur den Bauplan eines Wesens, sondern könnte auch für Sachen wie ein Reagieren des Körpers auf Krankheiten verantwortlich sein. Sowas kann man dann ja nicht sehen, wenn man ein junk-DNA-freies Wesen im Labor erzeugt.

rmendler schrieb:

Was mir auch schwer fällt zu verstehen, ist der Punkt der Resistenz dieser DNA-Abschnitte. Da unsere DNA schon durch geringe Mengen an Strahlung geschädigt bzw. verändert werden würde, kann man dann nicht davon ausgehen, das die Junk-Abschnitte sich ebenso verändern? Oder gibt es ein Schutzsystem, das gerade diese Abschnitte besonders gegen Veränderungen abschirmt?

Ja, an dieser Behauptung, die Junk-DNA sei in hohem Maße unveränderlich, habe ich meine starken Zweifel.

Was ich dagegen gut nachvollziehen kann, ist der palindromatische Aufbau solcher Sequenzen und eine auffallende statistische Häufung bestimmter Basen bzw. Basenverbindungen (etwa Tripletts).

- Palindrom
Eine typische Form der Mutation ist, daß einer der beiden DNA-Stränge der Doppelhelix eine "Schlaufe schlägt". Einige der m-RNA oder t-RNA haben ja stets solche Schlaufenform. Man stelle sich einen Reißverschluß vor. Nun ist der Reißverschluß insgesamt zu, aber in der Mitte offen. Allerdings so, daß die eine Seite ein paar überschüssige "Zähne" hat, die eben eine Schlaufe bilden. So sieht das dann bei der DNA aus.
Nun reißt ein Schlaufenende ab, und die ehemalige Schlaufe hängt frei in der Gegend rum. Wie bei einer DNA-Verdopplung setzen sich freie Basen an diesen Strang an. Und die beiden Enden des neuen Halbstrangs verbinden sich mit den beiden Rißstellen. So ist eine doppelt lange Schlaufe entstanden.
Beim Verdoppeln der DNA nun trennen sich die beiden Halbstränge der Doppelhelix. Beim Strang mit der Schlaufe löst sich auch die Schlaufe. Aber da sie ja nur eine Schlaufe ist, wird sie nicht halbiert, sondern gestreckt. Wie ein Bindfaden, der auf dem Tisch liegt, überwiegend gerade ausgerichtet, aber an einer Stelle liegt ne Schlaufe. Spannt man den Faden, wird alles gerade.
Eine solche gestreckte Schlaufe nun fängt sagen wir mal am einen Ende mit ACG an. Beim Verdoppeln der Schlaufe bildete sich als Gegenstück TGC, wobei das T (Thymin) gegenüber von A (Adenin) liegt, und Cytosin und Guanin einander gegenüberliegen. Beim Auseinanderzerren der Schlaufe fängt die Passage also mit ACG an und hört mit CGT auf. Beim Verdoppeln der DNA haben wir also ein Palindrom. Von beiden Seiten an gelesen haben wir A+T*C+G*G+C.

- Statistische Häufung der verschiedenen Basen / Basentripletts
Bei der DNA, die eine Funktion hat, ergibt sich die Häufung der Basen bzw. der Basentripletts (Buchstaben) aus ihrer Funktion. Bei Junk-DNA dagegen würden zufällige Einschübe und sekundäre Mutationen sowohl die einzelnen Basen als auch die einzelnen Basentripletts in der Wahrscheinlichkeit ihres natürlichen Auftretens hinbekommen Was, wenn die Base A halt häufiger vorkäme als die Base C, oder wenn das Basentriplett ACG leichter zu bewerkstelligen ist als das Basentriplett CCT?

Pertti

Dieses Posting hatte ich bereits am frühen Nachmittag zu schreiben angefangen, mußte dann aber doch arbeiten. Jetzt hab ich den Beitrag nur noch zuende geschrieben, aber nicht nochmal überarbeitet. Daher leichte Überschneidungen mit Thomas' Posting.