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Hallo Christian,

Du hast recht, das wäre ein riesen Aufwand, aber wäre es nicht auch ein Projekt das sich lohnen würde? - Vorausgesetzt andere machen mit, denn das geht nicht alleine.
Ich denke daher dass man auch erst in kleinem Stil anfangen sollte, also nicht gleich die ganze Welt und das ganze sollte auch nicht gleich so aufwendig, sondern erst möglichst funktionell gestaltet werden.
Ich kann mir eine Datenbank vorstellen, in der man als (geplante Oberkategorie den Kontinent hat) und dann das Land (vielleicht erst mal mit Deutschland anfangen), dort sollte man die Möglichkeit haben in Regionen nach mysteriösen Orten zu suchen, wozu man dann neben Bildern und Ort eine kleine Beschreibung bekommen sollte. Leute die diesen Ort dann besucht haben, sollten die Möglichkeit haben, Entdeckungen zu ergänzen.
Um die Daten zu erheben, wären sicherlich erst mal auch unsere Buchauthoren mit ihren Archiven gefragt, die sicher nützliche Tipps zu Orten geben könnten. Ich stelle mir das dann so vor, dass es eine Gruppe von "Administratoren" gibt, die jeweils ein regionales Gebiet abdecken um dann auch vor Ort sich die Orte anzusehen.

Für den Bereich Hamburg, südliches Schleswig Holstein und nördliches Niedersachsen würde ich mich schon mal pauschal bereitstellen.

Viele Grüße,

Stefan


 
Holger Isenberg hat noch keinen Avatar hochgeladen

Auf dem Anonymen Argumentierer Soziität Forum habe ich schon davon berichtet, aber hier nochmal, weil Walter das Thema angesprochen hatte:

Dank des hilfsbereiten Frank D., der ohne zu ahnen was für eine Steinlawine er damit losgetreten hat, mir einen Literaturhinweis gab, "Steinbearbeitung im Altertum" aus den 20er Jahren, erfuhr ich von den Granit bearbeitungen am Felsberg im Odenwald, bei Bensheim.

Dort findet man die gleichen Bearbeitungsspuren wie in Abusir, ebenfalls an sehr ähnlichem, seltenen Granit typ. Es sind hier zwar keine Kernbohrungen, aber dafür perfekt plane gesägte Flächen, bis zu einer Größe von ca. 3m x 0,3m!

Hier ein paar Fotos:
mars.gh.wh.uni-dortmund.de&nb sp;

Im AAS Forumarchiv müsste noch irgendwo meine Wegbeschreibung unter "Felsberg" zu finden sein. Es gibt auch ein Buch dazu, ebenfalls Stichwort Felsberg, diesmal bei amazon.de, wo jeder einzelne Stein beschrieben ist. Allerdings sind die meisten Steine nur gespalten und eigentlich nur 3 geschnittene zu sehen.


 
Holger Isenberg hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hallo und ein frohes neues Jahr,

Wie ich gerade lese, habt ihr vor nach Spuren in unseren deutschen Gefilden zu suchen.
Das ist eine sehr gute Idee. Ich hatte schon mal in einer Ausgabe der SZ (4/02 oder 5/02...??) auf der Jaas Seite die Sage mit dem Wendenkönig angesprochen. Dieser hatte angeblich mal in der Lausitz gelebt und schwebte mit seinem "Ross" durch die Lüfte.
Ausserdem sei er sehr alt gewesen und verfügte über Zauberkräfte.
Ich wollte darüber eigentlich mal mehr recherchieren, verbringe im Moment aber viel Zeit mit Abi und Modeln.
Also, vielleicht hat jemand Lust sich mit dem Wendenkönig näher zu beschäftigen....Olaf, wohnst du eigentlich noch immer in Cottbus??? Ich habe schon lange nichts mehr von dir gehört.
MfG
Steffen


 
Holger Isenberg hat noch keinen Avatar hochgeladen

Von Überlieferungen halte ich nicht viel, wie sollten uns lieber auf Fakten konzentrieren, also Artefakte.

Zum Thema Überlieferungen und sogar "gesicherte schriftliche Aufzeichnungen" kann ich das Buch "Fälschungen der Geschichte" von Uwe Topper empfehlen!


 
OpenMind hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hi @ ALL

Also diese Idee ist echt super! Leider wüsste ich jetzt auf Anhieb keine ausserordentlich sonderbaren Orte oder Geschichten aus der Schweiz zu berichten(ausser dem MysteryPark natürlich Lächeln ) Aber ich mach mich mal daran...

MfG

OM


 
OpenMind hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hallo Leutz,
nachdem nun das neue Buch "Der Himmel ist unter uns" von Wolfgang Thiele und Herbert Knorr so langsam ins Gespräch gerät, könnte man doch mal versuchen mit den angesprochenen Orten zu beginnen.
Ich hab das Buch noch nicht Sehr traurig , kann also nicht sagen, was darin erwähnt wird...
Könnte mir aber vorstellen, dass die alten heidnischen Kulturstätten auch mit Sagen und Mythen zusammenhängen.
So hätte man schon mal einen Anfang, was die Orte betrifft Lächeln
Die Extrensteine sollen doch auch erwähnt sein Fragezeichen
Falls man so ein Projekt tatsächlich auf die Beine stellen könnte, wäre das wirklich toll Ausrufezeichen

@Open Mind
Jaja, nachdem ich auf dem Wk den MysteryPark besucht habe, muss ich dir zustimmen: Der MysteryPark ist wirklich außerordentlich sonderbar! Lachend

MfG
Alexandra


 
OpenMind hat noch keinen Avatar hochgeladen

Moin Moin
Ich denke hier in Deutschland gibt es einigen interessanten Dingen, vor allem bezüglich der Megalithkultur nachzugehen. Da ich nun zufällig Schleswigholsteiner bin hatte ich natürlich schon öfter die Gelegenheit verschiedene Anlagen in meiner Umgebung zu besichtigen. Einige Großsteingräber (z.b. auf Sylt) sind sogar astronomisch ausgerichtet.
Wäre auch ne gute Gelegenheit für Zusammenarbeit und gemeinsame Exkursionen, zumindest Lokal.
Wenn jemand darauf Lust hat kann er sich ja gerne melden.


 
Anonymous hat noch keinen Avatar hochgeladen
Alexandra Koeppelmann schrieb:

Könnte mir aber vorstellen, dass die alten heidnischen Kulturstätten auch mit Sagen und Mythen zusammenhängen.

Hi All!

Naja, um heidnische Kultstätten oder überhaupt "alte Hinterlassenschaften" (Megalithgräber sind da ein gutes Beispiel) gibts natürlich eine Menge Erzählungen, Sagen, Geschichten etc.
Ich möchte allerdings zu bedenken geben, daß die meisten dieser Sagen (auch die, die schon vorher im Thread erwähnt wurden) erst im 19. oder 20. Jahrhundert aufgezeichnet wurden. Und auch wenn da steht "...schon immer wußte man..." heißt das noch lange nicht, daß in diesen Erzählungen ein Wissen aufbewahrt wird, daß länger zurückgeht als sagen wir mal max. 100 Jahre vor die Zeit der Verschriftlichung (der jeweiligen Erzählung!).
Aus der Sicht der Erzählforschung ist es natürlich sehr interessant, die Sagen von in Bergen etc. verschwundenen Leuten, von Zwergen und Feen o. ä. mit den Berichten von UFO -Entführten zu vergleichen, aber diese Sagen als Tatsachenberichte zu verwenden.... also das scheint mir etwas übertrieben.

Gruß

Henriette


 
Christian Hart

Hallöchen,

dazu habe ich noch etwas anzumerken. Vor ein paar Jahren fiel mir mal ein Büchelchen in die Hand und ich habe später für den JAAS Stand in Berlin 2000 mal einen "Artikel" dazu verfaßt, passt vielleicht ganz gut zum Threadthema, auch wenns ein bissi daran vorbeigeht:

Vorwort

Dieser Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Buch "Venetianersagen - von geheimnisvollen Schatzsuchern". Hierbei handelt es sich um eine Sagensammlung aus den Gebieten Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald, Rhön, Erzgebirge, Sachsen, Vogtland, Fichtelgebirge und dem Allgäu.

Natürlich handelt es sich bei der Quelle um Sagen, deshalb darf man nicht alles wortwörtlich nehmen. Allerdings fielen mir in den Erzählungen Merkmale der heutigen so-genannten CE-IV Entführungen (Close Encounters 4th Kind, Nahbegegnungen der 4. Art) auf. Es handelt sich nicht um eine vollständige Übersicht, es soll hiermit nur ein Denkanstoß gegeben werden.

Wer sind die "Venetianer"?

Der Begriff "Venetianer" ist ein Synonym für geheimnisvolle Schatz- und Mineraliensammler des 15. und 16. Jahrhunderts. Venetianer deshalb, weil sie angeblich aus Venedig kamen, der damals reichen und berühmten Lagunenstadt an der Adria, dem Sitz der italienischen Gold- und Silberschmiede, Edelsteinschleifer und Mosaikarbeiter. In Bergen und Tälern, Flußläufen und Quellen waren sie auf der Suche nach Edelerzen, Halbedelsteinen und Flußperlen, und zwar nicht für sich, wie die Sage berichtet, sondern um die Schätze ihren heimischen Manufakturen zur Weiterverarbeitung zuzuführen.

Sie zogen meist auf Schleichwegen, oft den Kontakt mit den Einwohnern meidend, durch die Lande, getarnt als wandernde Hausierer mit allerlei Spezereien und Elixieren ihrer Heimat. Wenn der Herbst nahte, mahnte sie die ungünstige Witterung, ihr Waschwerk in den gold-führenden Gewässern einzustellen. Sie verpackten ihre Ausbeute und zogen wieder gen Süden, ihrer Heimat entgegen. Der Sage nach kehrten sie mit großen Reichtümern in ihre Heimat zurück. Die Sage nennt sie je nach Herkunft und Auftreten verschieden.

Seit etwa dem 15. Jahrhundert werden sie Venetianer, Venediger, Erzmännchen, Wale, Wahle, Welscher, Fremder genannt. Im süddeutschen Sprachraum heißen sie auch Manndl, Mandl und Venedigermandl. Sie erschienen dort als zauberkundige Fremde oder geisterhafte Wesen. Das gesamte deutschsprachige Gebiet kennt mehr als 70 verschiedene Namen. Als Heimatorte werden neben Venedig u.a. auch Rom, Florenz, Mailand, Triest, Karlsbad, Paris und selbst das thüringische Gotha, dies als Wahlheimat, genannt.

Was genau machten sie?

Otto Ludwig widmet in seinem umfassend und informativ geschriebenen Buch »Der Rennsteig« den Venetianern und ihrem Auftreten im Thüringer Wald folgende Zeilen:

Sie sollen auch die Thüringer Perlenfischerei begründet haben, die man bis Anfang des 19. Jhs. noch an der Elstet betrieb. Wo hochwertige Mineralien zu vermuten waren, tauch-ten sie auf, suchten aber kaum Gold, sondern das, was zu Gold gemacht wurde, nämlich Zu-sätze für ihre Schmelzen bei der Herstellung des weltberühmten venezianischen Glases, der-en Rezepte, insbesondere die Färbung, streng geheim gehalten wurden. Sie hatten Verfol-gung und Bestrafung durch den Stadtstaat Venedig zu befürchten, wenn sie nicht wieder zu-rückkehrten oder irgend etwas über die Produktion an Fremde verrieten.

Daher ihr verschwiegenes, abgeschlossenes Wesen. Die Sagen rühmten ihre »Bergspiegel«, mit denen sie gleich einer Wünschelrute Gold- und Silbergänge aufspürten, vielleicht ihre Venediger Spiegel, deren Glanz den Dörflern imponierte. Dunkel und fremdländisch aussehende Gestalten hielt man in der Gegend von Tambach, in Masserberg und Neustadt am Rennsteig noch bis in jüngste Vergangenheit für Nachkommen der geheimnisvollen »Venetianer«, die ganz allgemein zum Begriff für alle fremden Berg- und Kristallgänger wurden. So haben auch die Venetianersagen ihren realen Kern.«

Neben den "normalen" Geschichten aus dem Alltag des Landvolkes finden sich allerdings aus heutiger Sicht sowie bei näherer Betrachtung sehr interessante Hinweise was möglicherweise noch dahintersteckte.

Interessante Geschichten

Die nun folgenden Auszüge sind die interessanteren Abschnitte in den Sagen. Sie sind zu-sammengefaßt wiedergegeben und kommentiert. Die vollständigen Geschichten finden sich im Vorwort angesprochenen Buch.

Die Venediger im Morgenbrotstal

Ein Harzer beobachtete einen Venediger an einer Quelle. Nachdem der Venediger nach dem Aufsagen eines Spruches spurlos verschwunden war, sprach der Harzer denselben Spruch auf und wurde "wie von einer Zauberkraft durch die Lüfte entführt und fand sich in einer fremden Stadt wieder" die sich für ihn zweifelsfrei als Venedig herausstellte. Ein Städter fragt ihn, wie er dorthin gekommen sei und entpuppt sich als der Venediger von vorher. Er nimmt ihn mit in sein Haus, zeigt ihm die Schätze, die er aus dem Morgenbrotstal geholt hat und weist ihm ein Zimmer zu. Am nächsten Morgen bringt ihm ein Diener das Waschwasser und er muß denselben Spruch aufsagen. Er wurde wieder wie von Zauberkraft entführt und be-fand sich wieder daheim. "Als er vor seiner Wohnung stand, verwunderten sich seine Nach-barn nicht wenig über seine späte Heimkehr. Er war nicht nur eine Nacht, sondern viele Jahre seiner Heimat fern gewesen."

Der Mann wird von einer unbekannten Kraft entführt, befindet sich an einem anderen Ort und wird nach einer Nacht wieder zurück nach Hause befördert. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, seine Nachbarn wundern sich über seine Rückkehr. Es erinnert stark an das Phänomen der Zeitdilatation. Das Beispiel der beiden Zwillingsbrüder veranschaulicht die Problematik: Einer von beiden verbleibt auf der Erde während der andere in einem Raumschiff annähernd Lichtgeschwindigkeit erreicht. Für den Bruder im Raumschiff wie auch für den Bruder auf der Erde vergeht die Zeit subjektiv normal. Der Bruder im Raumschiff erfährt aber die Zeitdilatation, die Zeit dehnt sich und läuft langsamer ab. Sollte er wieder auf die Erde zurückkehren sind für ihn vielleicht nur ein paar Stunden vergangen, auf der Erde hingegen inzwischen Jahre, der Bruder ist stark gealtert. Die Zeitdilatation ist Bestandteil der Relativitätstheorie von Albert Einstein und wurde experimentell mit Atomuhren nachgewiesen.

Eine ungewöhnliche Reise

Ein Venetianer war Steiger in einem Bergwerk. Eines Tages sprengt er das Bergwerk und nimmt einen Mann über unterirdische Tunnel "tief unter der Erde" mit nach Venedig. Nach einiger Zeit bekam er allerdings Heimweh und wollte zurück nach Hause. Die Stollen waren inzwischen eingestürzt und der Mann ging überirdisch zurück. "Als der Clausthaler zu Hause eintraf, kannte ihn niemand mehr. Seine Frau und die Kinder traf er nicht mehr an. Da schlug man in den alten Kirchenbüchern nach, und darin stand geschrieben, daß ein Bergmann vor einigen hundert Jahren aus dem Ort verschwunden war. Er hatte aber geglaubt, nur einige Jahre im Venedigerland gewesen zu sein."

Diesmal sind es nicht nur ein paar Jahre sondern einige hundert Jahre. Wenn sich damals jemand solch eine Geschichte ausgedacht hat, noch lange vor der Erscheinung von H.G. Wells` Buch "Die Zeitmaschine", dann haben wir es hier mit einer sehr frühen Science-Fiction-Story zu tun, allerdings vor über 500 Jahren! Zeitdilatation war damals allerdings noch nicht bekannt.

Der gestohlene Zauberspiegel

Mehrere Venetianer kehren bei einem Mann ein. Sie haben einen Zauberspiegel bei sich, der folgende Eigenschaft hat: "Wenn sie in ihn hineinschauten, konnten sie alle Schätze sehen, die in den Bergen verborgen waren." Der Mann stiehlt eines Nachts den Spiegel und schaut sich durch ihn den nahen Iberg an. Er sah "daß der Iberg bei Grund einen eisernen Kopf, einen silbernen Leib und einen goldenen Fuß hatte, und er schwamm auf dem Wasser". Eine ähnliche Geschichte verrät darüber hinaus folgendes: "Er merkte bald, daß die Venediger ein besonderes Mittel hatten, um den Erzgehalt der Berge zu erkennen. Sie sahen nur in einen Spiegel und wußten dann Bescheid. Schließlich bat er sie, auch einmal in den Spiegel sehen zu dürfen. Sie erlaubten es ihm, wenn auch ungern, und da sah er den Iberg, aber nicht nur seine Oberfläche mit Klippen und Bäumen, sondern tief ins Innere hinein. Er erkannte, daß der Iberg an Fuß und Kopf Eisenerz hat, in der Tiefe aber Silbererz."

Eine nette Story, vielleicht sogar "missverstandene Technologie"? Der Zauberspiegel erinnert jedenfalls an ein Durchleuchtungsgerät, mit dem japanische Wissenschaftler die große Pyramide in Gizeh einmal nach geheimen Kammern absuchten. Ob es heute ähnliche Hilfsmittel gibt, um mittels Strahlung den Erzgehalt eines Berges zu ermitteln, ist mir allerdings nicht bekannt. Sofern es sich hierbei nur um eine weitere Science-Fiction-Story aus dem 15. Jahrhundert handelt, ist sie auf jeden Fall eine gute Idee. So wäre es ein leichtes für die Venetianer gewesen, ihre Habgier nach Gold schnell zu befriedigen.

Hirte samt Kuhherde entführt

"Am Fuße des Inselberges", erzählt uns hier der alte Peter von der Brotterrode, "haben vor einigen hundert Jahren die Venediger nach Gold und Silber gegraben und manchen Ledersack, gefüllt mit edlem Gestein, fortgeschleppt. Es waren winzig kleine Kerle, taten nieman-dem etwas zuleide, wurden aber bitterböse, wenn man sie mit Tücke vergrämte oder in ihrer Nähe fluchte. Sie kannten auch viele geheime Künste." Er hütet seine Kuhherde und will gerade sein Essen verspeisen, als "sich plötzlich ein so starker Sturm erhob, daß man meinte, der ganze Wald stürze über- und durcheinander. Der Wirbelwind überschüttete Speise und Trank mit soviel Staub und Sand, daß der erboste Hirte sein Messer mit lasterhaften Flüchen in die Sandwolke schleuderte." Daraufhin fiel er in einen tiefen Schlaf und als er aufwachte, breitete sich vor ihm "eine große Ebene aus, in der keine Berge, wohl aber eine große Stadt mit vielen hohen Türmen und golden glänzenden Kuppeln zu sehen waren." Dann kommen die kleinen Erzmännchen und erzählen ihm daß er in Venedig sei. Dann sagten sie ihm:

"»Weißt du auch«, wandte sich eines der Erzmännchen an den vor Angst zitternden Hirten, »daß sie dich in deiner Heimat seit acht Tagen vergebens suchen und fürchten, du hättest dich mit der Herde auf und davon gemacht? So lange ist es her, daß du hier geschlafen hast." Als er wieder daheim angekommen ist, eilen die Leute herbei "und das Fragen, wo er sich die vergangenen acht Tage aufgehalten hatte, wollte kein Ende nehmen.«"

Fazit

Wie schon eingangs im Vorwort erwähnt, darf man Sagen nicht allzuviel Glauben schenken. Allerdings haben auch Sagen zumeist einen wahren Kern. Sicherlich ist irgendwann einmal die eine oder andere Geschichte wirklich passiert, wurde weitererzählt und überwand sogar Grenzen, deshalb vielleicht auch das relativ große Gebiet, in dem die Venetianer zugange waren. Unterstellen wir einmal, daß die Venetianer wirklich aus Venedig kamen, in Deutschland nach Gold und sonstigen Schätzen suchten, das eine oder andere Zauberkunststück vollführten und im Prinzip nichts weiter als frühe Gastarbeiter waren - die beschriebenen Phänomene wie Flüge durch die Luft, Missing Time (= Zeitdilatation) und die sagenhaften Zauberspiegel sind nichts weiter als Erfindungen, um die Geschichte geheimnisvoller zu erzählen, dann wäre jede weitere Interpretation über die Sagen hinaus vermessen. Den Wahrheitsgehalt kann man leider nach 500 Jahren nicht mehr sicher feststellen.

Im Internet fand ich noch einen Hinweis über angebliche Venetianer im Ruhrgebiet, nahe dem Ort Ramsbeck:

Rund 200 Meter oberhalb des Ortes Ramsbeck am nördlichen Hang des Bastenbergs befindet sich der Ein-gang zum Venetianerstollen. Dieser Stollen ist der Sage nach von den Venetianern in den Berg getrieben worden, nachdem sie die Schätze der Zwerge geraubt hatten und selbst noch weitere Schätze zutage fördern wollten. Venetianer aus Venedig waren es sicherlich nicht, die diesen Stollen gegraben haben. Jedoch müssen es schon sehr kleine Leute gewesen sein, denn dieser Stollen hat einen sehr geringen Querschnitt, der in seinem ältesten Bauabschnit zum Teil nur 60 bis 50 cm beträgt.

Untersucht wurde der Stollen in den dreißiger Jahren von Professor Quiring, der aufgrund seiner Forschungen zu dem Ergebnis gekommen ist, daß der Ramsbecker Bergbau bis in die Zeit von 1.500 vor Christus zurück reicht. Das hohe Alter des Venetianerstollens schließt Professor Quiring aus seinem kleinen ovalem Querschnitt. Denn dieser weist die gleichen Maße aus, wie sie die bronzezeitlichen Stollen bei Hallstadt und Mittenberg aufweisen, deren Entstehung auf die Zeit von 1.500 vor Christus nachgewiesen wurde.

Erstellt wurden die vorgenannten Stollen von den Venetern, bei denen es sich nach wissen-schaftlichen Erkenntnissen um kleine, zwergenhafte Menschen aus den Ostalpen gehandelt hatte. Die übereinstimmende Art des Baues der Stollen in Ramsbeck und Hallstadt / Mittenberg lässt nach Professor Quiring somit auch den Schluss zu, daß auch der älteste Rams-becker Stollen von Vertretern dieses Volkes angelegt wurde. Dies wäre auch eine Erklärung für den Namen des Stollens, der sich somit nicht von den Venetianern sondern von den Venetern ableiten lässt. Der Stollen ist für die Öffentlichkeit nicht begehbar.

Einen ausführlichen Artikel zum Thema Zwerge verfasste Martin Schmidt-Bredow für das "Forum Kontrovers Kompendium Band 1" vom Oktober 1996, aus dem ich hierzu ein paar Zeilen zitieren werde:

"Es geht für mich hierbei wohlgemerkt nicht um Liliputaner oder z.B. zwergwüchsige Hofnarren, die es schon immer gegeben hat, sondern um die Welt der sagenhaften Zwerge und Heinzelmännchen, wie wir sie alle aus der Märchen- und Sagenwelt kennen. Schließlich konnte ich diese Gedanken zu vier Hypothese n zusammenfassen, die etwa so lauten:

1. Sind oder waren Zwerge jemals physisch existent, vielleicht als aussterbender Vetter des Homo Sapiens (von Charles Darwin und anderen noch bis Ende des 19. Jhdts. für möglich gehalten)?

2. Sind die zwergenwüchsigen ETs, die aus UFO s steigen sollen, ihre Nachfahren und - zu-mindest ehemalige - Außerirdische?

3. Halluzinieren die Zwergen-Kontaktler nur Archetypen aus den Tiefen unseres kollektiven Unterbewußtseins (nach C.G. Jung)?

4. Handelt es sich um reale Kontakte zu einer "Anderwelt"? Könnte es sich bei dem Zwergenphänomen um subjektiv reale Kontakte mit anderen Dimensionen, Parallelwelten oder Zeitreisenden handeln, nach den Gedankenmodellen, mit denen die "Neophysiker" oder auch der US-Psychiater John E. Mack derzeit paranormale Kontakte wie z.B. "UFO -Entführungen" erklären wollen?

Charles Darwin glaubte tatsächlich an Zwerge als eine menschliche Nebenrasse: Affe, Neandertaler und Zwerg, so ähnlich verfolgten einige professorale Vertreter der offiziellen Wissenschaft vor 100 Jahren diese Hypothese . Zufällige Zwergenfunde und Mumien von hochbetagten Zwergen aus den letzten Jahrzehnten in Nord- und Südamerika lassen diese Version nicht völlig unwahrscheinlich erscheinen, da kein Forscher mehr ernsthaft danach gesucht hat, und das in Winziggrößen von 25 bis 35 Zentimetern .

Die Auffassung, Zwerge wären nur bärtige Kindergreise gewesen, die z.B. für ihre im Schuld-turm sitzenden Eltern in Bergwerken schufteten, reicht nicht zur Erklärung der umfassenden Zwergenüberlieferung aus, auch wenn es sicherlich so etwas gab, wie beispielsweise die erzausgrabenden Venedigerzwerge . Was ist dran an der bis heute nicht nachprüfbaren Geschichte von den Zwergenskeletten der Dropas im alten China, denen prä-astronautische Autoren eine außerirdische Herkunft nachsagen? Immerhin wird aus jener Gegend Chinas auch heute von einem reinrassig zwergenwüchsigen Dorf berichtet, alle Bewohner seien zwischen 70 und 130 Zentimeter groß.

1938 veröffentlichte ein renommierter deutscher Geologieprofessor ein Buch über die Ge-schichte des Goldes und berichtet aus griechischen Quellen von einem goldschürfenden Zwergenvolk zu Minos' Zeiten auf Kreta, schätzungsweise im 3. Jahrtausend v. Chr. Die klassische Zipfelmütze soll schon damals vor dem Anstoßen des Kopfes am Gestein der schmalen handgeschlagenen Stollen gewarnt haben. Diese phrygischen Zipfelmützen scheinen eindeutig von den benachbarten Hethitern aus Kleinasien zu stammen, deren Götter diese auch trugen. Ob es vielleicht sogar eine Verbindung zu Kleinasiens unterir-dischen Städtebauern gibt? Jedenfalls soll dieses goldschürfende Zwergenvolk auf Kreta nach Erschöpfung der Goldvorräte nach Kontinentaleuropa ausgewandert sein. Zumindest scheint eine Ausbreitung des Erzschürfens über den Balkan nach Mitteleuropa nachgewies-en. Allerdings ist rein zeitlich nur sehr schwer eine Brücke zu schlagen zu den "Venediger-Zwergen" des Mittelalters, die in Mitteleuropa - insbesondere im süddeutsch-böhmisch-alpenländischen Raum - nach Erzen aller Art schürften.

Diese dürften historisch existiert haben, waren umherziehende Männertrupps mit hervorra-genden geologischen Kenntnissen und sollen laut den Sagenberichten über "Zauberspiegel" zum Aufspüren von Bodenschätzen und sogar "Fernseher" verfügt haben. "Venediger hießen sie, weil sie angeblich alle aus dem reichen Venedig kamen; jedoch waren sie längst nicht alle von zwergenhaftem Wuchs, Kleinwuchs hatte aber in diesem Beruf enorme Vorteile. Die Geschichte von Schneewittchen, das solch einem Männertrupp die Hauswirtschaft erledigte könnte in diesem Teil der Geschichte vielleicht einen historischen Kern haben. "

Der Rest des Artikels beschäftigt sich u.a. mit der Frage, was mit den Zwergen passiert ist. Als Antwort findet der Autor die massive Ausbreitung des Menschen, Rodung des Urwaldes, agressive Handlungen der Menschen gegenüber den Zwergen und regelrechte Massen-selbstmorde, hinter denen sich "hoffentlich nicht ein per Sage geschöntes Pogrom" verbirgt. Weiterhin werden die Zwerge als Baby-Entführer bezeichnet, schieben den Menschen soge-nannte "Wechselbälger" unter und entwickeln ein lebhaftes sexuelles Interesse an Men-schenfrauen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden die Zwerge mit den UFO s in Verbin-dung gebracht, sie sind nun bekannt als graue Außerirdische.

Wo wir schon wieder bei den Entführungen durch Außerirdische wären. Auch das Phänomen der Zeitdilatation wird aufgegriffen: "Können E.T.-Zwerge Zeit stehlen? Den Entführten fehlen oft Stunden und Tage bzw. werden einfach übersprungen, stolpern die "Entführten" über Raum-Zeit-Verwerfungen? "

Sicherlich lohnt sich eine weiter Untersuchung dieser Sagen auch in Zukunft, vielleicht fin-den wir einen weiteren Mosaikstein im großen Puzzle...

Soviel dazu, am Schluß noch die Literaturangaben:

Schramm, Rudolf: Venetianersagen - von Geheimnisvollen Schatzsuchern
Leipzig 1985, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie
ISBN 3-342-00109-7
Sagen # 6,9,29,43,47

Schmidt-Bredow, Martin: Phänomen Zwerg: Unterirdisch, Außerirdisch, Überirdisch?
In: Forum Kontrovers Band 1 vom Oktober 1996
ISSN 1431-1860

Gruß Christian
 
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Hallo Christian!

In der Tat: Ein interessanter Artikel!

Bitte gib' mir noch einen Tag Zeit. Ich habe da nämlich ein paar Anmerkungen und Korrekturen, die ich lieber komplett und argumentativ sauber und gut lesbar bringen möchte.

Bis dann Lächeln)

Henriette