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Voladores
© Tatjana Ingold
Viele heute noch lebende Völker überlieferten in ihren Tänzen und Traditionen alte Botschaften, die sonst wahrscheinlich längst vergessen wären. Eine Botschaft der besonderen Art vermitteln möglicherweise die "Voladores" (fliegende Menschen). Ursprünglich stammt das Ritual der Voladores aus Papantla und wurde in El Tajín (im heutigen Bundesstaat Veracruz) von den Totonaken aufgeführt. Heute kann der Reisende es an vielen Orten Mexikos als Touristenattraktion bzw. Folklore bestaunen.
Auf einem mindestens 25 Meter hohen Mast spielt sich ein seltsames Schauspiel ab: ein in farbenprächtiger Tracht gekleideter Indio tanzt und hüpft auf einer winzigen Plattform in schwindelerregender Höhe. Dazu spielt er Flöte. Mitten während dieses Flötenkonzertes stürzen sich vier andere Indios mit ausgebreiteten Armen kopfüber Richtung Erde. Sie sind mit einem Seil am Fussgelenk oder um die Hüfte gesichert. Weil sich das Seil langsam abwickelt, beginnt die obere Plattform zu drehen. Dadurch umkreist jeder der vier Indios den Mast genau 13 mal bevor er auf der Erde landet.
Diese 13 hat mythologische Bedeutung: Vier Indios umkreisen jeder 13 mal den Mast, das ergibt 52 Umdrehungen. Und 52 ist ein Maya-Kalenderzyklus! Alle 52 Jahre erhofften die Maya die Wiederkehr der Götter. Maya-Experte Peter Fiebag fasst das Schauspiel folgendermassen zusammen:
"Sie symbolisieren das Herabkommen, den Flug menschenähnlicher Wesen aus dem Himmel - und ihre Landung auf der Erde."
Damit dieses Wissen nicht verloren geht, liess man es unter anderem in die Traditionen einfliessen. Anders sieht es die klassische Lesart. Demnach sollten die "fliegenden Menschen" Vögel darstellen und die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft symbolisieren. Der 5. Mann auf dem Mast repräsentiere die Sonne, weswegen das Ritual auch "Sonnentanz" genannt würde.