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OK, viel Glück bei den Prüfungen Lächeln


 

Da ich auch zu Hesekiel schreibe, mal ein kleiner Ausschnitt meiner Arbeit, damit es nicht langweilig wird Zwinkern

5.4 Der Ort des Geschehens

Das ganze geschah laut Hesekiel am Fluß Kebar. Wo genau dieser Fluß liegt, bzw. welcher Fluß gemeint ist, läßt sich nicht eindeutig klären. Es werden als Möglichkeiten der Kanal Kabaru, er liegt bei der Stadt Nippur in Südbabylon, und der Schatt el Nil, auch Schatt el Kar, in der Nähe von Babel genannt. Der hebräische Begriff entspricht nach Moshe dem akkadischen nar kabari/u, „der Kabaru Kanal“, ein Gewässer, daß ansonsten unbekannt geblieben sei. Mit dem „Eufrat von Nippur“ könne der Fluß nicht identifiziert werden. Hesekiel selbst befindet sich unter den Verbanntden, eine Tatsache, die seinen hohen gesellschaftlichen Rang bezeugt, wuorden doch bei der nach Maiers Zählung zweiten Verbannung 597 neben König Jojachin auch Teile der Oberschicht deportiert – unter ihnen auch Hesekiel. In soweit decken sich zunächst Blumrichs Angaben zur Person Hesekiel mit denen der theologischen Literatur.
Blumrich übergeht allerdings den Ort des Geschehens, wohingegen Moshe erklärt, daß die Begegnung / Vision am Fluß und nur am Fluß von Bedeutung sei, da das Ausland „als unrein angesehen“ wurde, und die Israeliten „daher die Begegnung mit Gott an fließenden Gewässern, die traditionell als reinigend galten“ suchten.

5.5 Die Vision / Beobachtung im Überblick

Auffällig ist, daß sich Hesekiel sehr an dem orientiert, was unterhalb des Thrones ist (und zwar von Vers 3b bis 25), kaum aber den Thron selbst beschreibt (nämlich von Vers 26 bis 2Cool. Es lassen sich aber in diesen Versen nach Sedlmeier zwei Motive finden, die abwechselnd wiederkehren: das Bild eines Gewittersturmes und das Bild des Thronwagens:

Gewittersturm 3b - 4 13-14
Göttlicher Thron 5-12 15-21 22-25 26 – 28a

Sedlmeier bezeichnet das, was Hesekiel beschreibt, als Thronwagen. Dabei übergeht er völlig das, was Hesekiel sagt, wenn er das Wort Thron in Vers 26 benutzt: 26Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus awie ein Saphir, einem Thron gleich,
das bedeutet nicht Thron sondern 'tThrongleich'. Nicht umsonst schreibt auch Maier zu Beginn seiner Auslegung, daß im Hebräischem Text von Hes. 1,4 – 28 ganze 27mal das Vergleichswort „wie“ und „ähnlich wie/gleich wie“ auftaucht. Weiter schreibt Maier, daß der Forscher im religionsgeschichtlichen Vergleichsmaterial zu ertrinken droht, und damit die biblische Botschaft nicht mehr fassen könne. Die am häufigsten auftretende Vergleichsform wird wörtlich übersetzt mit „wie die Erscheinung von“. Auffällig erscheint weiterhin, daß sich die Einteilung nach Sedlmeier schon so machen läßt, doch die Kkürze der Gewitterbeschreibung erstaunt doch sehr, ist sie doch mit gerade einmal drei ein halb von 25 Versen vertreten.
Blumrich gibt keine tabellarische Aufteilung der Sichtung wieder, sondern nimmt sich einzelne Verse chronologisch vor, um sie seinem vorangestellten Bild des Raumschiffes zuzuordnen und um Sinne der Landung eines Luftfahrzeuges zu interpretieren. Seine Aufteilung erfolgt in Hes 4 – 7, der ersten Phase der Landung; Hes 8 – 10, die Rotoren werden sichtbar; Hes 11 – 14, der Beschreibung des Kühlers und seiner Umgebung; Hes 15 – 21, das Aufgesetzte Raumschiff bewegt sich mittels Rädern; Hes 22 – 23, der zentrale Hauptkörper ; Hes 24 – 25, noch einmal Rotorblätter; Hes 26, die Kommandokapsel; und Hes 27 – 28, in welchem nochmals die Kapsel genauer untersucht wird.

5.6 Gewittersturm

Hes 1, 4: 4aUnd ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer.

Sedlmeier sieht in diesem Vers kein reales Naturerlebnis beschrieben, vielmehr seien die Aussagen über Sturm, Wolken und Feuer in der mythologischen Sprache von Israels Nachbarn fest verankert, und natürlich gehören sie auch zu Glaubenstradition Israels selbst. Wenn also Gottes sein Volk mittels einer Wolkensäule begleitet (Ex 13,21:
21Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer bWolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.)
und Gottes mittels Sturm eingreift (etwa Ps 68, 8f.:
8Gott, aals du vor deinem Volk herzogst, als du einhergingst in der Wüste, - SELA - 9da bbebte die Erde, und die Himmel troffen vor Gott - am Sinai -, vor Gott, dem Gott Israels.) können dann diese Bilder nicht eine Quelle für Hesekiel gewesen sein? Das dieser Sturm ausgerechnet aus Norden kommt, wird als Zeichen göttlichen zukünftigen Gerichtshandeln verstanden, den nach vielen Bibelstellen, etwa Jer. 1,13 - 14 (13Und es geschah des HERRN Wort zum zweitenmal zu mir: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden her. 14Und der HERR sprach zu mir: aVon Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen.) kommt das Unheil aus dem Norden. Ein Sturm aus dem Norden, nach Sedlmeier kann man hier ein kommendes Gericht bereits erahnen. Maier ergänzt, daß die Wolke ein Zeichen für von Gottes Gegenwart sei, und auch dafür, daß man Gottes Offenbarung begegnet. Der Norden mit dem Nordstern als Fixpunkt bildete die Achse der Welt – der Wohnsitz der Götter, der Ort, von wo das Weltgeschehen überblickt werden kann. Soll das Bild zeigen, daß Jahwe auch in Babel wirkmächtig ist?
Nach Maier ist der Nordwind ein „Lebenswind“, da im hebräischen das Wort „Wind“ identisch ist mit den Wörtern „Geist“ und „Hauch“. So wird JHWH, durch sein kommen aus dem Norden, im Gewittersturm, ins Feindesland als universaler Weltenherr von Hesekiel eingeführt.
Zu Sedlmeier kann man mit Maier noch ergänzen, daß an der Nordseite des Heiligtums die Schlachtungen erfolgten und sich Gott „im Norden offenbart“.
Andere wollen das Gewitter gar zu einem Orkan ausweiten, „Die Schwärze der Wolke, der glutrote Himmel und die alles erhellenden Blitze bildeten den Rahmen für das Erscheinen des größeren Glanzes Gottes.“
Blumrich lassen all diese durchaus klugen Überlegungen kalt. Er erklärt, daß vor dem in Betrieb nehmen eines Raketenmotors das komplette System desselben auf niedrige Temperatur – der des Wasserstoffs – gebracht werden muß. Dies würde durch flüssigen Wasserstoff erreicht, der am Ende des Kühlvorgangs als kaltes Gas in die Atmosphäre gelangt, wobei das enthaltene Wasser zu Eiskristallen gefriert – und als Wolke sichtbar wird. In diese Wolke wiederum würde das landende Fahrzeug hinein fallen, so daß der Eindruck entsteht, daß das Fahrzeug aus einer Wolke käme.
Doch dieses aus der Wolke kommen erklärt nichts über die Himmelsrichtung Norden, von der Hesekiel spricht. Blumrich ignoriert den Norden, er bleibt nur bei der Wolke, die er technisch erklärt.
Es fällt auf, daß die Wolke nur in dieser ersten Begegnung Hesekiels mit der Erscheinung erwähnt wird. Blumrich argumentiert damit, daß in allen weiteren Sichtungen sein rekonstruiertes Objekt nur mittels Hubschrauberantrieb fliegen würde und daher der Kühlung nicht bedürfe. Die Wolke als Zeichen von Gottes Gegenwart, wie sie Maier postuliert, fehlt – ein Zeichen für das kommende Gericht? Es läßt sich in der vom Autor konsultierten Literatur keine Erklärung dafür finden, warum die Wolke bei Hesekiel keine weitere Erwähnung mehr erfährt – das Problem wird von der theologischen Sichtweise übergangen..
Eines fällt noch auf: zwar ist häufig die Rede von einem Sturm, Sedlmeier spricht von Gewittersturm, doch in keiner der von ihm in der Tabelle angegebenen Stellen findet sich ein Hinweiß auf das, was ein Gewitter ausmacht: Regen. Die Reinigende Wirkung des Wassers, wie sie für den Fluß angenommen wird, findet also kein Pendant im Regen – aus Blumrichs Sicht dagegen ist das Fehlen von Regen eindeutig.


 

Moin Moin
Mensch, da hast du dir ja reichlich Mühe gegeben Zwinkern

Bist du denn schon zu einer Schlussfolgerung gekommen, oder steht die noch aus?


 

Ich bin noch nicht fertig, aber habe schon einige spannende Dinge gefunden - etwa, daß Beier sich seine Arbeit hätte sparen können, die wurde schon im frühen 18. Jahrhundert erledigt Zwinkern

Werde aber bis zur Fertigstellung noch ne Weile brauchen, man hat ja auch anderes zu tun *gg*


 

Moin Moin

Klingt spannend! Bei Interesse kann ich dir am Wochenende mal einen Artikel zum Tempel aus der Zeitschrift G.R.A.L. einscannen und schicken (hatte ich glaube ich schon einmal erwähnt).
Ich denke aber nicht unbedingt, dass Beier sich die Sache hätte sparen können, schließlich ist die Rekonstruierung zum Teil auch Interpretationssache. Die Frage ist nur, welche Version sich näher am Original hält Zwinkern


 

Hand aufs Herz, die Unterschiede sind marginal! Wirklich! Aber den Aufsatz hätt ich schon gerne.


 

Moin Moin
Ok, ich kenne die von dir erwähnte Rekonstruktion nicht, klingt aber sehr interessant. Handelt es sich da auch um eine oben offene Konstruktion?
Den Artikel mache ich dir am WE fertig, sitze nämlich noch in Malente fest Lächeln


 

Moin Moin
In der aktuellen Ausgabe von SZ gibt es mehrere Artikel über Hesekiel, unter anderem zum Thema Flugtauglichkeit der Blumrich-Fähre, sowie auch über den von Beier rekonstruierten Tempel - sehr interessant!


 

wie komme ich an die akutelle sz ran?


 

Moin Moin
Indem du mich bittest, dir die Artikel einzuscannen, und dir zu schicken Zwinkern

Hast du den anderen Artikel denn von mir bekommen?