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Cool Ich habe an Thomas Ritter geschrieben, und hier ist seine Antwort. Die (private) Mail habe ich leicht gekürzt, aber der Mail-Anhang ist vollständig wiedergegeben.

Ich habe den Anhang selbst noch nicht gelesen (sehr langer Text), wir erfahren es also hier alle gemeinsam, wie Thomas Ritter die ganze Sache sieht!

Fairness für alle.

Gruss,
Daniel

P.S. ich muss noch die Markierungen anbringen, damit man sieht, was Text und was (Herrn Ritter's) Kommentar ist. Den Kommentar werde ich fett markieren. Aber ich wollte auf jeden Fall erstmal schnell das ganze posten, damit ihr Bescheid wisst.

-edit- was ist denn da los ? Ist der Kommentar zu lang für ein Quote-Kästchen ? Oder sogar für ein Posting ? Er wird nicht komplett angezeigt!

Errötet

Thomas Ritter schrieb:

Hallo Daniel, (...) Ich würde gern im Forum mitdiskutieren, aber dafür fehlt mir momentan einfach die Zeit, denn reisemäßig ist derzeit Hochsaison bei mir (morgen gehts nach Indien).

Ich sehe aber eine andere Möglichkeit. Im Anhang zu dieser Mail sende ich Dir das von Armin verfaßte Pamphlet mit meinen entsprechenden Erwiderungen. Du kannst es in das Forum stellen als meine Antwort auf die Anschuldigungen.

Ich hoffe, das ist eine akzeptable Möglichkeit. (...)

Herzliche Grüße auch an alle anderen von der Jugend-A.A.S.

Thomas Ritter

(...)

Und hier Thomas Ritter's Mail-Anhang:

Thomas Ritter schrieb:

Alte Palmblattprophezeiungen?
Rezension des Buches von Thomas Ritter: „Die Palmblattbibliotheken und ihre Prophezeiungen zur Zukunft Europas“

Im Januar 2006 erschien im Kopp-Verlag das Buch „Die Palmblattbibliotheken und ihre Prophezeiungen zur Zukunft Europas“. Dieses Buch führte in grenzwissenschaftlichen Zeitschriften des deutschsprachigen Raumes zu einigen Schlagzeilen, denn der Autor, Thomas Ritter, behauptet Sensationelles: Er habe in Indien alte Palmblatt-Texte kaufen können, die Prophezeiungen enthalten, und zwar solche, die genau unsere gegenwärtige Zeit beträfen: vom 11. September 2001 bis 2048, das Jahr, das „den Beginn eines neuen, spirituell ausgerichteten Zeitalters“ markieren werde.

Dieses Buch löste unterschiedlichste Reaktionen aus. Einige Leserinnen und Leser waren fasziniert, andere skeptisch, und wieder andere sprachen von einer „offensichtlichen Fälschung“, weil das Buch doch einige Zweifel wachruft.

Die Nachforschungen, die zu der hier vorliegenden Rezension geführt haben, gingen aus von Armin Risi (Schriftsteller mit vielen Indien-Kontakten), Tatjana Ingold (Reisefotografin) und Jochen Kopp (Verleger des Buches).

Diese Aussage des Rezensenten trifft so nicht zu. Jochen Kopp erklärte mir gegenüber, er habe weder Nachforschungen in Auftrag gegeben, noch selbst welche betrieben.

Anlaß zu dieser Nachforschung waren die Anfragen verschiedener Leserinnen und Leser des Buches. Auch Luc Bürgin, Chefredaktor der Zeitschrift „mysteries“, ging während derselben Zeit kritischen Anfragen und Hinweisen nach und widmete diesem Thema in der Ausgabe Mai/Juni 2007 vier Seiten: Thomas Ritters Antworten auf Luc Bürgins kritische Fragen, neue „Palmblattprophezeiungen“ (für das Jahr 2007) sowie zwei neue, sehr aufschlußreiche Informationen zur Frage: „Sind diese Prophezeiungen echt oder gefälscht?“ Beide Informationen werden auch hier wiedergegeben.

Die vorliegende schriftliche Auswertung der Veröffentlichungen über Thomas Ritters Buch und der entsprechenden Diskussionen und Nachforschungen (Juli 2006 bis April 2007) stammt von Armin Risi, erstellt in Rücksprache mit den obengenannten Personen.

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TEIL I:

Zusammenfassung der Ergebnisse

Alle Zweifel, die an den „Palmblattprophezeiungen“ und an der Rahmengeschichte bestehen, haben wir dem Autor, Thomas Ritter, in einem ausführlichen Briefwechsel vorgelegt. Seine Kommentare werden in den nachfolgenden Ausführungen zitiert. Die Zweifel konnten durch seine Antworten nicht ausgeräumt werden, ja es kamen neue Widersprüche hinzu.

Die Rahmengeschichte, die Thomas Ritter erzählt (wie er in den Besitz der Palmblätter gekommen sei und wie er sie habe übersetzen lassen), hält in keinem Punkt einer näheren Überprüfung stand. Unsere Nachforschungen ergaben, daß der von Thomas Ritter genannte Übersetzer der „Palmblattprophezeiungen“ sowie der Verkäufer der angeblichen Palmblätter, ein armer Bauer aus dem Dorf Kadambhodi, erfundene Gestalten sind. Niemand kennt an den angegebenen Orten diese Personen. Thomas Ritter bestreitet dies nicht und gibt für diesen Sachverhalt Erklärungen, die jedoch in keiner Weise überzeugen können.

Auch die „Prophezeiungen“ selbst geben Anlaß zu kritischen Fragen. Im 214-seitigen Buch umfassen diese „Prophezeiungen“ nur rund 20 Buchseiten. (Übrigens: Über die Hälfte dieses Buches entspricht – über weite Strecken wörtlich – seinem Buch Das Geheimnis indischer Palmblattbibliotheken – Dem Schicksal auf der Spur, das er im Bohmeier-Verlag 2002 veröffentlichen ließ.)

Diese Aussage Herrn Risis trifft so nicht zu. Jeder Leser meines Buches kann sich davon überzeugen, daß die Kapitel über die Zukunft Europas die Seiten 149 bis 204 einnehmen.

Auffällig bei diesen „Prophezeiungen“ ist, daß alle Angaben zu Ereignissen, die vor der Manuskriptabgabe (Juni 2005) stattgefunden haben, ausführlich, detailreich und mit der taggenauen Datierung beschrieben werden: die Anschläge vom 11. September 2001, der Beginn des Afghanistan-Krieges am 7. Oktober 2001, die Überschwemmungen in Deutschland im August 2002, der Beginn des Irak-Krieges am 20. März 2003, die Anschläge von Madrid am 11. März 2004, der Tsunami vom 26. Dezember 2004, der Tod von Papst Johannes Paul II. eine Woche nach Ostern und die Wahl eines deutschen Kardinals zum Papst und dann noch die Wahl des neuen Präsidenten im Iran im Juni 2005. Dann war Manuskriptabgabe, und schlagartig werden die Angaben allgemein und haben nur noch prognostischen Charakter. Der Verdacht drängt sich auf, daß diese 20 Seiten vom Autor selbst verfaßt und als „Palmblattprophezeiungen“ ausgegeben wurden.

Was den monierten Umfang der Vorhersagen ab dem Jahr 2005 betrifft, so sei darauf hingewiesen, dass bislang nur 8 Seiten von insgesamt 156 Doppelseiten des Palmblattmanuskriptes übersetzt wurden.

Dieser Verdacht wurde noch dringlicher, als Mitte 2006, also nur einige Monate nach dem Erscheinen des Buches, entdeckt wurde, daß es zu Thomas Ritters „Palmblattprophezeiungen“ auffällige, z.T. wörtliche Parallelen in bereits veröffentlichten Artikeln im Internet gibt (zum Thema Klimaveränderung und die möglichen politischen Auswirkungen).

Den schlagenden Nachweis entdeckte Luc Bürgin und veröffentlichte ihn in der Mai/Juni-Ausgabe 2007 von „mysteries“: Fast eine ganze Buchseite der angeblichen Palmblattprophezeiungen sind aus einem Spiegel-Online-Artikel über Zukunftsprognosen abgeschrieben worden! Dieser Artikel ist zu finden auf: service.spiegel.de 

Man vergleiche:

Spiegel-Online 22.2.2004: „Der Golfstrom, der wie eine riesige Warmwasserheizung Milliarden Liter von Tropen-Wasser in den Norden pumpt, verliert an Kraft, ändert seine Richtung und kollabiert plötzlich ganz. Eisige Winde brausen über Nordeuropa hinweg, verheerende Stürme und Fluten verwüsten die Küsten. Die Wälder sterben ab, die Ebenen an Nord- und Ostsee gefrieren zur Tundra. Die dramatischen Klimaänderungen bringen Menschen und Regierungen in Not. Öl wird knapp, die friedenssichernden Bündnisse erodieren. Blutige Konflikte brechen aus, Kriege um Rohstoffe und Nahrung verwüsten die Kontinente. Innerhalb weniger Jahre gerät die Welt an den Rand der totalen Anarchie. Durch die enormen Süsswassermengen, die von schmelzenden Gletschern und Polareis freigesetzt werden, könnte der Golfstrom schon in den nächsten Jahren an Kraft verlieren. Die Folge wären verheerende Dürren im Süden der USA, Überschwemmungen in China. Skandinavien würde sich in eine Eiswüste verwandeln, dicht besiedelte Küstenstaaten wie die Niederlande und Bangladesch würden überflutet./ Millionen hungernder Flüchtlinge würden ihre Heimat verlassen und in die reichen Länder drängen. Länder mit labiler Regierung wie Pakistan und Russland könnten versucht sein, ihr Nukleararsenal einzusetzen, um sich Nahrung oder Rohstoffe zu erkämpfen."

Derselbe Text mit veränderter Satzreihenfolge und geringfügigen Wortänderungen – und als Prophezeiung formuliert – findet sich in Thomas Ritters Buch auf S. 189: „Die jährlichen Durchschnittstemperaturen steigen weiter. Dadurch wird der Golfstrom, der Milliarden Liter von Tropen-Wasser in den Norden pumpt, an Kraft verlieren, seine Richtung ändern und plötzlich ganz kollabieren. Durch die enormen Süßwassermengen, die von schmelzenden Gletschern und Polar-Eis freigesetzt werden, verliert der Golfstrom innerhalb einiger weniger Jahre deutlich an Kraft. Die Folge werden verheerende Dürren im Süden der USA und Überschwemmungen in China sein. Skandinavien wird sich in eine Eiswüste verwandeln, dicht besiedelte Küstenstaaten wie Holland oder Bangladesch werden überflutet. Millionen hungernder Flüchtlinge werden ihre Heimat verlassen und in die reichen Länder drängen. Eisige Winde brausen dann über Nordeuropa hinweg, verheerende Stürme und Fluten verwüsten die Küsten. Die Wälder sterben ab, die Ebenen an Nord- und Ostsee gefrieren zur Tundra./ Die dramatischen Klimaänderungen bringen Menschen und Regierungen in Not. Brennstoffe werden knapp, die wenigen noch vorhandenen friedenssichernden Bündnisse erodieren. Blutige Konflikte brechen aus, Kriege um Rohstoffe und Nahrung verwüsten die Kontinente. Innerhalb weniger Jahre wird die Welt an den Rand der totalen Anarchie geraten. Länder mit labiler Regierung wie Pakistan und Russland werden versucht sein, ihr Nukleararsenal einzusetzen, um sich Nahrung oder Rohstoffe zu erkämpfen.“

Für diese Übereinstimmung hat Thomas Ritter trotz vierfachem Nachfragen von unserer Seite keine Erklärung abgeben wollen, außer daß er auf seine Antwort im Interview mit „mysteries“ verwies. Dort hatte er gesagt: „Eine ,wörtliche Übereinstimmung’ vermag ich hier allerdings nicht zu entdecken.“ (!)

Diese Aussage von Herrn Risi ist wiederum nicht zutreffend. Davon konnte sich bei einem persönlichen Treffen am 07. Mai 2007 in Basel auch der Chefredakteur des Magazines „Mysteries“, Herr Luc Bürgin, überzeugen. Anläßlich dieses Treffens legte ich Herrn Bürgin die englischen Originale der umstrittenen Texte vor, insbesondere der englischen Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Ereignisse vom 11.09.2001 sowie die Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Klimaveränderungen, die hier Gegenstand von Risis Kritik ist. Diese Übersetzung datiert vom 28.08.2003 (Text) und vom 08.09.2003 (Begleitbrief). Da mir die diese Übersetzung bereits Ende September 2003 vorlag, ist es absurd, anzunehmen, ich hätte im Februar 2004 von einem wie auch immer gearteten Spiegel-Artikel abschreiben müssen. Dies bestätigte Luc Bürgin auch in der der Juni / Juli Ausgabe seiner Zeitschrift „Mysteries“.

Der Autor bestreitet bis heute (Stand 9. Mai 2007) alle Vorwürfe und hält an seiner Darstellung im Buch fest, insbesondere an der Echtheit der von ihm veröffentlichten Palmblattprophezeiungen. Er macht Andeutungen wie: diese Enthüllungen hätten mit einer Verleumdungskampagne zu tun, usw.

Alle Indizien weisen jedoch darauf hin, daß diese 20 Buchseiten mit „Palmblattprophezeiungen“ vom Autor, Thomas Ritter, selbst verfaßt worden sind und daß die Rahmengeschichte erfunden ist.

Auf den restlichen Seiten seines Pamphlets versucht Herr Risi nun, diese Vorverurteilung zu begründen. Seine Meinung läßt sich wie folgt zusammenfassen:

Ich glaube nicht an diese Palmblattvorhersagen, und Ritter glaube ich schon gar nichts.

Diese Meinung darf Herr Risi gern äußern. Merkwürdig ist nur, daß er sie so umfangreich begründen muß.
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TEIL II:

Die detaillierte Analyse der kritischen Punkte

Im folgenden werden die verschiedenen Themenpunkte des Buches „Die Palmblattbibliotheken und ihre Prophezeiungen zur Zukunft Europas“ im Detail analysiert, ergänzt mit den Kommentaren des Autors, die wir vorab über einen ausführlichen Briefwechsel eingeholt haben. Diese Analyse umfaßt drei Hauptgebiete:

- Die Glaubwürdigkeit der Rahmengeschichte, insbesondere die Existenz des Übersetzers und des Verkäufers der Palmblätter;
- Das Foto im Bildteil, das den Übersetzer zeigen soll, und das Foto mit „Familienangehörigen“ des Übersetzers;
- Der Inhalt der Prophezeiungen vor und nach dem Stichdatum der Manuskriptabgabe, Juni 2005.

Übersicht über die Untertitel:

Das Stichdatum der Manuskriptabgabe: Juni 2005
Rahmengeschichte (1): Der Bauer Anandh Ramesh
Rahmengeschichte (2): Die Palmblätter mit den Prophezeiungen
Rahmengeschichte (3): Der Übersetzer Ganeshbabu Shastri
Rahmengeschichte (4): Die englischen Übersetzungsmanuskripte
Rahmengeschichte (5): Die angebliche Prophezeiung der Ereignisse vom 11. September 2001
Rahmengeschichte (6): Warum erst eine Veröffentlichung im Jahr 2005?
Die „Prophezeiungen“ (1): Präziseste Angaben – und der plötzliche Einschnitt im Juni 2005
Die „Prophezeiungen“ (2): Die Angaben über die Zeit nach dem Juni 2005
Die „Prophezeiungen“ (3): Im Internet abgeschrieben!
Die „Prophezeiungen“ (4): Erst ein kleiner Teil übersetzt?
Die „Prophezeiungen“ (5): die noch ausstehenden „Übersetzungen“
Rückblick: der persönliche Eindruck
Fazit: Die Fälschung ist praktisch bewiesen

Das Stichdatum der Manuskriptabgabe: Juni 2005

Auf S. 14 des Buches unterschreibt der Autor seine einleitenden Worte mit dem Datum „im Juni 2005“. Tatsächlich markiert dieses Datum in den „Prophezeiungen“ einen auffälligen Einschnitt. Bis zur Manuskriptabgabe im Juni 2005 sind die Angaben auffällig präzise (mit auf den Tag genauen Datumsangaben und detaillierten Beschreibungen der damals bereits geschehenen Ereignisse). Ab Ende Juni 2005 werden alle Aussagen schlagartig vage, vieldeutig und zum Teil – wie wir heute, bereits nach einem Jahr erkennen – auch rundweg falsch (Beispiele werden im folgenden genannt).

Auf Anfrage betonte der Autor, er habe das Manuskript bereits im März 2005 beim Verlag abgegeben:

>„Die Ablieferung der Rohfassung des Manuskriptes erfolgte Ende Februar/Anfang März >2005. Allerdings hatte ich den mit dem Verlag vereinbarten Abgabetermin, der für >Dezember 2004 vereinbart worden war, nicht einhalten können. Daher ergab sich
>die Verzögerung, denn das Buch wurde nicht mehr in das Verlagsprogramm 2005
>aufgenommen.“ (Antwort vom 5.2.2007)

Der Verlag bestätigt, daß der Autor ein erstes Manuskript im März 2005 ablieferte. Dieses enthielt aber noch viele orthographische und sprachliche Mängel, weshalb es ihm zurückgegeben wurde, damit er es überarbeite und korrigiere. Das überarbeitete Manuskript lieferte er gegen Ende Juni 2005 ab. Redaktionsschluß für den Autor war also nicht der März 2005, sondern der Juni 2005. Dennoch betont der Autor immer wieder den März 2005 als Abgabetermin. Warum, ist offensichtlich:

Zwischen dem März und dem Juni 2005 starb Papst Johannes Paul II., ein deutscher Papst wurde sein Nachfolger, und im Iran wurde im Juni 2005 ein neuer Präsident gewählt. Im Juni-Manuskript finden sich dann prompt auch „Prophezeiungen“ mit detaillierten Beschreibungen eben dieser Ereignisse, aber dann brechen die präzisen „Prophezeiungen“ schlagartig ab.

Diese Aussage von Herrn Risi trifft so nicht zu. Vielmehr unterschlägt er hier einen Teil der Wahrheit. Nach Prüfung durch den Lektor und den gewünschten Überarbeitungen in Bezug auf Ausdruck und Orthographie wurden die Korrekturfahnen durch mich im Juni 2005 erneut zum Verlag gegeben. Daher wurde auch das Vorwort entsprechend datiert. Inhaltliche Veränderungen des Manuskriptes wurden im Gegensatz zu Herrn Risis Behauptung durch mich in dem fraglichen Zeitraum nicht mehr vorgenommen.

Für die Zeit nach dem Juni 2005 folgen nur noch vage „Prophezeiungen“, die man nicht mehr als Prophezeiungen, sondern nur noch als Zukunftsanalysen bezeichnen kann. Wären diese Texte nicht als Prophezeiungen formuliert, wären sie nichts anderes als eine Zusammenfassung von Analysen und Prognosen über mögliche Entwicklungen in den Bereichen Politik, Europa, Finanzen, Klimaveränderung (mit dem Szenario eines Planetoideneinschlags) usw., wie man sie in vielen Büchern und Internet-Artikeln finden kann.

Im Gegensatz zur Auffassung von Herrn Risi sind auch nach dem Erscheinen des Buches entsprechende Vorhersagen eingetroffen. Die bislang übersetzten Passagen des Palmblattmanuskriptes beschreiben u. a. ausdrücklich, daß der von den USA für den Angriff auf den Irak benannte Grund - der Irak besitze Massenvernichtungswaffen - eine Lüge ist (S. 167). Mein Buch erschien im Februar 2006. Im August 2006 gab die CIA zu, Berichte gefälscht zu haben, um der US-Regierung den Angriff auf den Irak zu ermöglichen.

Wie bereits eingangs erwähnt, wurde in der Zwischenzeit ein Spiegel-Online-Artikel (mit Prognosen über Golfstrom- und Klimaveränderungen) entdeckt, der in Thomas Ritters „Palmblattprophezeiungen“ inhaltlich und über drei Viertel Buchseiten hinweg sogar wörtlich wiedergegeben wird. Dieser Artikel wurde im Februar 2004 (auf Spiegel-Online) veröffentlicht, also rund zwei Jahre vor dem Erscheinen des Buches. Wer hier bei wem abgeschrieben hat, ist offensichtlich.

Ich verweise an dieser Stelle nochmals auf die die Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Klimaveränderungen, die vom 28.08.2003 (Text) und vom 08.09.2003 (Begleitbrief) datiert. Da mir die diese Übersetzung bereits Ende September 2003 vorlag, bestanden für mich keinerlei Gründe, im Februar des Jahres 2004 von einem wie auch immer gearteten Spiegel-Artikel abschreiben müssen.

Rahmengeschichte (1): Der Bauer Anandh Ramesh

Der Autor kann aufgrund seiner Reiseerfahrungen und zahlreichen Indienbesuche eine umfassende Beschreibung des Phänomens der Palmblattbibliotheken liefern, die in den allgemeinen Punkten unzweifelhaft richtig ist. In diesen wahren Kontext fügt er eine Sensationsgeschichte ein, die jedoch in keinem Punkt einer näheren Nachprüfung standhält.

Im Gegensatz zu Herrn Risi bereise ich tatsächlich seit 1993 den gesamten indischen Subkontinent. Herr Risi hielt es nicht einmal für notwendig, seinen Schreibtisch im heimatlichen Zürich zu verlassen, um selbst vor Ort zu recherchieren. Alle Aussagen, auf die er sich im folgenden stützt, hat er aus zweiter oder dritter Hand.

Er beschreibt, daß er im Sommer 1998 im kleinen südindischen Dorf Kadambhodi einen alten Bauern namens Anandh Ramesh kennengelernt habe, der „einen bedeutenden Teil seines bescheidenen Einkommens für den Ankauf antiker Palmblattmanuskripte“ (S. 150) ausgegeben habe. Dieser Bauer sei so genial gewesen, daß er sich autodidaktisch „einige der alten drawidischen Sprachen“ beigebracht habe, daß er auswendig aus den Purana-Schriften zitieren konnte und daß er eine „Prachtausgabe des Mahabharata-Epos“ besaß und von der „Mehrzahl der Dorfbewohner für ein wenig verrückt“ gehalten wurde. Im Januar 1999 soll dieser alte Mann verstorben sein.

Nachforschungen vor Ort im Februar 2007 ergaben, daß dort niemand einen Bauern namens Anandh Ramesh kennt. Der Autor bestreitet dies nicht und gibt für diesen Sachverhalt folgende Erklärung:

>„Hatte ich behauptet, daß die Familie von Anadh Ramesh immer noch in
>Kadambhodi lebt? Das tut sie schon lange nicht mehr. Ich stehe zum
>jetzigen Familienoberhaupt über Mittelsmänner in Kontakt.
> ritt also auf einer 8 Jahre alten Fährte …“ (Antwort vom 6.3.2007)

Hier wäre zunächst einmal die Identität jenes merkwürdigen „XY“ zu klären, der Herrn Risi offenbar mit Informationen versorgte. Bei dieser Person handelt es sich um Herrn Peter Friedrich. Er betreibt gemeinsam mit meiner Exfrau Annett das Unternehmen „Zeitreisen“, welches ausschließlich Reisen zu den indischen Palmblattbibliotheken offeriert, und somit zumindest in diesem Segment in direktem Wettbewerb mit meiner Firma „Thomas Ritter Reiseservice“ steht. Es stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob Herr Friedrich überhaupt ein Interesse daran haben konnte, meine Aussagen zu bestätigen, oder ob es nicht gelegener schien, Zweifel aufkommen zu lassen, um mich als Konkurrenten in Sachen Reisen zu den Palmblattbibliotheken ins Zwielicht zu setzen.

Diese Antwort ist weder logisch noch überzeugend. Hätte es „Anandh Ramesh“ jemals gegeben, wäre dieses autodidaktische Bauern-Genie und Unikum weit über sein Dorf hinaus bekannt gewesen, und man würde sich zumindest in seinem Dorf auch acht Jahre nach seinem Tod noch gut an ihn erinnern, egal ob seine Familie nach seinem Tod aus dem Dorf weggezogen ist oder nicht.

Über Herrn Friedrichs laienhafte Recherche im Februar 2007 wurde ich durch meine indischen Partner ebenso wie durch zwei seiner eigenen Reisegäste unterrichtet. Nach ihren Aussagen war den Dörflern von Kadambhodi keineswegs klar, was Herr Friedrich überhaupt von Ihnen wollte. Dieser Umstand verwundert nicht, denn die meisten Einheimischen dieses kleinen Dorfes sprechen keinerlei Englisch. Auf die Hinzuziehung eines Dolmetschers für Tamil verzichtete Herr Friedrich offenbar.

Rahmengeschichte (2): Die Palmblätter mit den Prophezeiungen

Im Buch steht nichts, daß die Familie von Anandh Ramesh nach dessen Tod aus dem Dorf weggezogen wäre. Es wird jedoch gesagt, daß die Familie dieses alten Bauern verschiedene „Antiquare“ kontaktierte, die tatsächlich Interesse zeigten und einiges aufkauften. Andere Palmblätter „beschlossen ihre Existenz auch als Brennmaterial für das Kochfeuer“ (S. 150), so arm sei diese Familie gewesen. (Auch diese Behauptung ist seltsam. Dieser alte Mann verfügte doch, gemäß der Angabe auf S. 150, über „eine Prachtausgabe des Mahabharata-Epos, seinen größten Schatz, der wohl einst zu den Schriften am Hofe der Radschas von Tanjur gehört haben mochte.“)

Im Jahr 2001, so schreibt der Autor weiter, habe er aus den verbliebenen Blättern „ein ganz besonderes Manuskript“ erwerben können: „Das betreffende Palmblattmanuskript war offenbar Bestandteil einer Reihe von mehreren Bänden, die einst so etwas wie eine Enzyklopädie des Jyotir-Veda, der Zukunftsdeutung, bildeten. In diesem Buch ging es um die Zukunft von Nationen und ganzen Kontinenten …“ (S. 151)

Man fragt sich, warum alle angereisten indischen „Antiquare“ dieses Manuskript übersehen hatten und nicht gerade dieses, das offensichtlich interessanteste, kauften. Für die einheimischen Händler wäre es ein leichtes gewesen, einen Palmblattleser mitzunehmen, der ihnen bei der Auswahl der Blätter geholfen hätte. Man fragt sich auch, warum sie nicht gleich alle Blätter kauften, um sie in Ruhe untersuchen zu lassen. Wenn die Familienmitglieder des armen Bauern die Blätter achtlos verbrannten, hätten sie die für sie wertlosen Blätter bestimmt gesamthaft für einen Spottpreis weggegeben.

Die Erklärung des Autors:
>„Diese Antiquare sind … niederkastige Händler, welche vorwiegend den Binnenmarkt >bedienen, also Gegenstände kaufen und verkaufen, die vor allem für Inder von Interesse >sind. Götterstatuen, antike Möbel und alter Familienschmuck gelten als besonders gefragt. >Palmblattmanuskripte hingegen betrachten die meisten Händler als wertlosen Plunder.
>Dies liegt vor allem an der Vielfalt der indischen Sprachen und Dialekte. Mehrere hundert >Sprachen sind offiziell anerkannt, ebenso zahllose Mundarten. Daher fällt es den Händlern >sehr schwer, die Manuskripte zu identifizieren, da sie selbst meist nur ihrer Landessprache >mächtig sind. Warum sollten sie also Dinge ankaufen, deren Wert sie nicht einschätzen >können?“ (Antwort vom 5.2.2007)

Wie bereits erwähnt: Die arme Familie hätte diesen Händlern die Palmblätter, die sie ansonsten verbrannten, sicher praktisch umsonst gegeben. Und es ist zu bezweifeln, ob alte Palmblattmanuskripte für Händler einfach nur „Plunder“ sind. Im Jahr 1999 waren die Palmblattbibliotheken bereits weltweit bekannt, und Händler wußten, daß alte Palmblattmanuskripte einen hohen Wert haben könnten. Also hätten sie diese nicht alltägliche Chance, alte Palmblattmanuskripte zu bekommen (und erst noch praktisch gratis), bestimmt ergriffen und nicht nur einige wenige ausgewählt. Und sowieso: Wenn sie auswählen konnten, zeigt dies, daß sie erkennen konnten, was in den einzelnen Blättern stand. Und dann hätten sie bestimmt erkannt, daß es sich bei dieser Sammlung nicht um „Plunder“ handelte.

Der Begriff „Antiquare“ wird hier durch Herrn Risi in sehr europäischem Sinn gebraucht – Kenner, die wirkliche Kostbarkeiten zu schätzen wissen, und über entsprechende Verbindungen verfügen, um umfassende Untersuchungen bezüglich der betreffenden Gegenstände anstellen zu können. Für Europa mag das zutreffen, nicht aber für Indien. Hier läuft die Sache ein wenig anders. Die Antiquare sind meist niederkastige Händler, welche vorwiegend den Binnenmarkt bedienen, also Gegenstände kaufen und verkaufen, die vor allem für Inder von Interesse sind. Ausnahmen von dieser Regel bilden Manuskripte mit Bhajans (vedische Hymnen), welche aufgrund ihrer Versform erkannt werden können. Solche Manuskripte lassen sich an einheimische Kunden verkaufen, da ihnen eine segensreiche Wirkung zugeschrieben wird. Zur Deko auf dem Hausaltar taugen sie allemal, auch wenn der Text für den Käufer nicht lesbar ist. Eine weitere Ausnahme sind ayurvedische Manuskripte, da diese zu hohen Preisen an ausländische (insbesondere japanische und amerikanische) Aufkäufer der jeweiligen Pharmaunternehmen weiter verkauft werden können.
Astrologische oder sonstige Manuskripte des Jyothir-Veda hingegen gelten heute den meisten Indern als suspekt, da im Zuge der Modernisierung Indiens die alten Wissenschaften zunehmend in Verruf geraten. Chemie, Schönheit, Brot, Wohlstand gelten als die neuen Tugenden und die Atomenergie wird alles schon irgendwie richten – dies predigen zumindest Indiens Mainstreammedien.
Palmblattmanuskripte gleich welcher Art mögen zwar in der europäischen Esoterikszene begehrt sein, von „einer weltweiten Bekanntheit der Palmblattmanuskripte“ im Jahre 1999 zu sprechen, halte ich aufgrund meiner Erfahrungen jedoch für verfehlt. Seit 1995 organisiere ich Reisen zu den indischen Palmblattbibliotheken, die auch selbst begleite. Bis zum Jahr 2006 habe ich hochgerechnet ca. 450 Gäste nach Indien zu diesen heiligen Plätzen geführt. Eine „weltweite Bekanntheit“ vermag ich darin allerdings nicht zu erkennen.

Auf S. 151 erwähnt der Autor das Tamilistik-Institut einer deutschen Universität und schreibt, dieses sei sein „Partner in dieser Aufgabe“, nämlich in der Aufgabe, die Palmblätter, die er angeblich vom Bauern Anandh Ramesh erworben habe, „einer wissenschaftlichen Untersuchung“ zu unterziehen. Eine Nachfrage bei diesem Institut zeigte, daß man dort den Namen dieses Autors aufgrund einiger kurzen Kontakte zwar kennt, daß aber niemand etwas von „Palmblattprophezeiungen“ weiß, auch nicht von Thomas Ritters Buch und erst recht nicht davon, daß ihr Institut in diesem Buch als Referenz erwähnt worden ist. Es handelt sich hier also um eine unautorisierte und unrichtige Angabe, über die man im betreffenden Institut verständlicherweise nicht sehr erfreut ist.

Bei dem erwähnten Institut handelt es sich um das Institut für Tamilistik und Indologie der Universität zu Köln, dessen Mitarbeitern ich wertvolle Hinweise zu den Palmblattmanuskripten verdanke. Die korrekte Bezeichnung des Instituts hatte ich auch Herrn Risi mitgeteilt, denn sie ist keinerklei Geheimnis. Warum erwähnt Herr Risi nicht diese Bezeichnung, sondern spricht schwammig von „einem Institut“? Eine Rückfrage meinerseits in Köln ergab, daß Herr Risi (oder eine von ihm beauftragte Person) allenfalls mit der gerade diensthabenden studentischen Hilfskraft gesprochen haben kann, denn den Mitarbeitern des Instituts, zu denen ich Kontakte pflege, war seine Anfrage nicht bekannt.

Rahmengeschichte (3): Der Übersetzer Ganeshbabu Shastri

Verfolgen wir die Geschichte weiter: Der Autor berichtet, daß er die Palmblätter, die er zweieinhalb Jahre nach dem Tod des Bauern von dessen Familie abgekauft habe, im August 2001 in der südindischen Tempelstadt Kanchipuram dem Übersetzer Ganeshbabu Shastri übergeben habe. Dieser sei es gewesen, der all die im Buch enthaltenen „Prophezeiungen“ ins Englische übersetzt habe. Im März 2004 sei er in einem Tempel von Kanchipuram verstorben (S. 177). Im Bildteil des Buches findet sich ein ganzseitiges Foto: „Ganeshbabu Shastri, der Palmblattleser aus Kanchipuram, mit dem Autor.“ Ein weiteres Foto trägt folgende Unterschrift: „Der Autor mit Familienangehörigen Ganeshbabu Shastris.“

Leserinnen und Leser des Buches, die im Jahr 2006 in Reisegruppen oder individuell nach Südindien (inkl. Kanchipuram) reisten und die dortigen Palmblattleser auf diese Prophezeiungen und auf den Übersetzer Ganeshbabu Shastri ansprachen, staunten, daß dort niemand etwas wußte – weder von „Prophezeiungen zur Zukunft Europas“ noch von einem „Ganeshbabu Shastri“. Auch kannte niemand den Mann auf dem Foto und auch nicht die Familie, die der Autor als „Familienangehörige Ganeshbabu Shastris“ bezeichnet.

Die Erklärung des Autors (5.2.2007):
>„Ganeshbabu Shastri stammte zwar aus Kanchipuram, lebte jedoch in dem Ort
>Mutthu Alpettai, ehemals eine dörfliche Gemeinde, die inzwischen zu den Vororten
>(„Little Kanchipuram“) der Stadt zählt, sich jedoch ihre unverfälschte
>Ursprünglichkeit erhalten hat.“

Nachforschungen durch einen von uns beauftragten professionellen Reiseleiter, der fast monatlich mit Reisegruppen die Palmblattbibliotheken von Kanchipuram, Bangalore usw. besucht, bestätigten Ende Februar 2007 das, was auch andere schon erfahren hatten: In der Stadt Kanchipuram – und auch im genannten Vorort Mutthu Alpettai – kennt niemand den Mann auf dem Foto, und niemand kennt einen Palmblattleser namens Ganeshbabu Shastri. Auch kennt niemand die „Familienangehörigen Ganeshbabu Shastris“ auf dem anderen Foto.

Bei dem von Herrn Risi beauftragten „professionellen Reiseleiter“ handelt es sich wiederum um Herrn Peter Friedrich, der gemeinsam mit meiner Exfrau Annett das Unternehmen „Zeitreisen“ betreibt, und in dieser Eigenschaft des öfteren, wenn auch beileibe nicht „fast monatlich“ nach Indien reist. Herrn Risis markige Wortwahl vermag auch in diesem Fall die laienhafte Recherche vor Ort nicht zu überspielen. Warum hat Herr Risi es notwendig, einen Dritten zu beauftragen, der für ihn recherchiert, wenn er doch, wie eingangs von ihm selbst erwähnt, über „viele Indienkontakte“ verfügt? Warum schließlich beauftragt er dann auch noch den Mitarbeiter eines Unternehmens, daß mir gegenüber harten Wettbewerb betreibt, wohlwissend, daß er damit die Glaubwürdigkeit seiner Recherche keineswegs erhöht?

Der Autor bestreitet dies nicht und erklärt diesen doch erstaunlichen Sachverhalt wie folgt:
>„Ich bin mir sicher, daß in den beiden Palmblattbibliotheken in Kanchipuram (Sri Agasthya >Nadi und Sri Kausika Nadi) niemand Ganeshbabu Shastri kennt – er hat dort nie gearbeitet. >Hatte ich das irgendwo behauptet?“ (Antwort vom 6.3.2007)

Im Buch wird tatsächlich nirgendwo behauptet, „Ganeshbabu Shastri“ habe an einer dieser beiden Adressen gearbeitet. Aber: Wäre es erforderlich gewesen, daß er dort gearbeitet hat, damit man ihn ab Foto oder zumindest dem Namen nach kennen würde? Palmblattleser gibt’s auch in Kanchipuram nur einige wenige. Nach den Beschreibungen im Buch muß „Ganeshbabu Shastri“ hochqualifizert gewesen sein und arbeitete „in seiner Bibliothek bei Kanchipuram“ (S. 162).
Also müßten ihn auch seine Kollegen von Kanchipuram ab Foto oder zumindest dem Namen nach gekannt haben. Das tun sie aber nicht, wie der Autor selber zugibt.

Auch hier handelt es sich wieder um eine Halbwahrheit. Hätte sich Herr Risi oder die von ihm mit der Recherche beauftragte Person einmal die Mühe gemacht, beispielsweise in der Bibliothek von Sri Ramani im Ortsteil East Tambaram von Chennai (Madras) nachzufragen, ob dem Leser die Palmblattbibliothek „Sri Kousika“ im nahegelegenen Ortsteil West Tambaram von Chennai (Madras) bekannt ist, so wäre rasch herausgekommen, daß dies eben nicht der Fall ist. Die Gründe dafür sind so einfach wie einleuchtend. Die Kunst des Palmblattlesens wird immer vom Lehrer auf den Schüler, meist im Rahmen eines Familienclans, weiter gegeben. Eine zentrale Ausbildung der Palmblattleser gibt es nicht.

Der Schluß, daß es diesen Ganeshbabu Shastri nie gegeben hat, wird zusätzlich bestärkt durch die beiden Fotos. Der Mann, der als „Ganeshbabu Shastri“ bezeichnet wird, ist ein typischer dunkelhäutiger Südinder. Die sechs anonymen Personen, die als „Familienangehörige Ganeshbabu Shastris“ bezeichnet werden, sind durchwegs HELLhäutig – wie die Menschen in Nordindien. Auch diese Familie ist in Kanchipuram völlig unbekannt. „Ganeshbabu Shastri“ kann jedoch kein eingewanderter Nordinder sein, weil er dunkelhäutig ist und gemäß den Angaben des Autors aus Kanchipuram stammt, wo ihn jedoch niemand kennt.

Die Erklärung des Autors vom 12.3.2007:
>„Was nun das Familienfoto betrifft, so sind dies entfernte Verwandte aus dem Norden, die >wir auf unserer Reise 2003 in Mudabidri getroffen haben. Nimms mir nicht übel, daß ich >mich damals nicht nach den Verwandtschaftsverhältnissen erkundigt habe...“

In der Bildunterschrift steht jedoch: „Der Autor mit Familienangehörigen Ganeshbabu Shastris“. Das klingt nicht nach „entfernten Verwandten“. Diese hellhäutige Familie kann irgendeine Familie aus Nordindien sein und stellt wohl kaum die Familienangehörigen eines dunkelhäutigen Südinders dar.

(Nachtrag: Im Interview, das in „mysteries“ Mai/Juni 2007 veröffentlicht wurde, sagt der Autor, das Foto mit „Ganeshbabu Shastri“ sei im August 2003 entstanden, und er könne Zeugen dafür mobilisieren. – Es mag sein, daß dieses Foto im August 2003 entstanden ist, übrigens im Jain-Tempel von Karkala im Bundesstaat Karnataka und nicht in Kanchipuram, das im Bundesstaat Tamil Nadu liegt, und daß sich hierfür vielleicht sogar Zeugen finden lassen. Alles, was diese Zeugen jedoch sagen könnten, wäre, daß sie diesen Mann im August 2003 im Karkala-Tempel getroffen haben. Daß es sich hierbei um den in Kanchipuram und Mutthu Alpettai unbekannten „Ganeshbabu Shastri“ gehandelt haben soll, wäre damit aber in keiner Weise bewiesen.)

Auch hier zeigt sich wieder die Oberflächlichkeit der Recherche. Die von mir im Interview mit „Mysteries“ erwähnten Personen unternahmen im August 2003 eine Reise gemeinsam mit mir und Ganeshbabu Shastri, die uns von Kanchipuram in Tamil Nadu u. a. über Karkala im Bundesstaat Karnataka nach Mudabidri im Westen Indiens führte. Die Mitreisenden wissen also im Gegensatz zur Behauptung Herrn Risis sehr genau, mit wem sie unterwegs gewesen sind.

Rahmengeschichte (4): Die englischen Übersetzungsmanuskripte

Vom August 2001 bis Anfang 2004 soll „Ganeshbabu Shastri“ einen Teil der Palmblattprophezeiungen ins Englische übersetzt haben. Handschriftlich, wie der Autor auf Anfrage bestätigte.

Im Buch erscheinen rund 20 Druckseiten mit „Prophezeiungen“ in deutscher Sprache. Das entspräche schätzungsweise 30 bis 40 handgeschriebenen Seiten. Der Autor veröffentlichte jedoch keine einzige dieser englischen Manuskriptseiten, weder im Buch noch sonstwo. Er veröffentlichte nur seine deutschen „Übersetzungen“.

Der Autor schreibt im Buch (S. 153), er habe am Vorabend des 11. Septembers 2001 Kenntnis von der detaillierten „Prophezeiung“ der Anschläge des nachfolgenden Tages erhalten. – Spätestens nach dieser ersten Sensation hätte der Autor die nachfolgenden Übersetzungen, die angeblich ebenso präzise und detaillierte „Prophezeiungen“ bis zum Juni 2005 enthielten, ernst nehmen müssen, was bedeutet hätte, daß er als Autor diese Manuskripte mit Datum notariell hätte beglaubigen lassen sollen. Das ist in solchen Fällen eine Standardprozedur, die auf der Hand liegt. Der Autor, der auf mehrere Jahre einer juristischen Universitätsbildung zurückblicken kann, hätte dies bestimmt ebenfalls gewußt. Er tat aber nichts dergleichen und kann keinerlei Beweise vorlegen. Man bedenke: Hier behauptet jemand im Juni 2005, er habe am 10. September (!) 2001 Prophezeiungen der Anschläge vom 11. September 2001 erhalten. Eine solche Behauptung, vier Jahre nach den Ereignissen, bedarf überzeugender Beweise, ansonsten ist sie journalistisch wertlos.

Es ist doch immer wieder interessant, daß im Nachhinein Kritiker alles besser wissen und alles anders gemacht hätten. Ein guter Freund verglich diese Gattung dann auch mal mit unfruchtbaren alten Hühnern, die nur gackern, während andere die Eier legen. Aber sei es drum. Auf die tolle Idee, alle Übersetzungen notariell beglaubigen zu lassen, bin ich nicht gekommen. Im Übrigen wäre mir dies aus finanziellen Gründen auch nicht möglich gewesen. Herr Risi als Bestsellerautor mag die horrenden Notargebühren aus der Portokasse zahlen können, mir stehen solche finanziellen Mittel nicht zu Gebote. Dennoch bin ich ihm dankbar für seinen Hinweis, und werde, sobald die Übersetzung des Manuskriptes abgeschlossen ist, den kompletten Text notariell beglaubigen lassen. Da sich die Prophezeiungen auf einen Zeitraum bis etwa zum Jahr 2090 erstrecken, dürfte die Beglaubigung auch dann noch ausreichend sein.

Laut Angaben des Autors starb der angebliche Übersetzer im März 2004. Spätestens im März/April 2004 war der Autor also im Besitze aller Übersetzungen von „Ganeshbabu Shastri“. Darunter sollen sich auch detaillierte „Prophezeiungen“ des Tsunamis vom 26.12.2004, des Todes von Papst Johannes Paul II., der Wahl des deutschen Papstes und der Wahl des neuen Präsidenten im Iran befunden haben. Wenn diese Texte im Sommer 2004 bereits existiert hätten, hätten man dies leicht beglaubigen lassen können.

Wie bereits erwähnt: Der Autor machte nichts dergleichen und veröffentlichte auch keine einzige Seite des handschriftlichen Manuskripts von „Ganeshbabu Shastri“. So besitzen wir nur die deutschen Texte, die laut Angaben des Autors seine Übersetzungen der englischen Manuskripte von „Ganeshbabu Shastri“ sein sollen.

Warum veröffentlichte er keine einzige Seite dieses Manuskripts? Die Erklärung des Autors:
>„Ein Scan der handschriftlichen Notizen erwies sich als derart unleserlich,
>dass ich auf ein Publikation verzichtete.“ (Antwort vom 5.2.2007)

Scanner können heute jeden Text praktisch ohne Qualitätsverlust wiedergeben. Das war auch schon im Juni 2005 der Fall, als das Manuskript abgeschlossen wurde. Wenn der Autor die Handschrift des Übersetzers lesen und übersetzen konnte, dann kann sie offensichtlich nicht total unleserlich gewesen sein.

Auf nochmaliges Nachfragen kam folgende Antwort (6.3.2007):
>„Ich habe aber tatsächlich wegen des Aussehens der betreffenden Seite nach dem Scannen >auf eine Publikation verzichtet ...“

Bei dem bereits erwähnten persönlichen Treffen am 07. Mai 2007 in Basel mit dem dem Chefredakteur des Magazines „Mysteries“, Herrn Luc Bürgin, stellte auch dieser fest, daß die Handschrift sehr schwer leserlich ist. Als Illustration eines Buches ist sie daher denkbar ungeeignet. Die Kopien der von ihm eingesehenen handschriftlichen englischen Übersetzungen liegen Herrn Bürgin inklusive der Kopien der Begleitbriefe vor.

(Es war nie nur von einer Seite die Rede gewesen, sondern von den englischen Manuskript-Seiten der in Deutsch veröffentlichten „Prophezeiungen“.)

>„… ich solle die Originale alle auf den Tisch legen – eben davor
>haben mich aber sowohl die Palmblattleser als auch Freunde nachdrücklich
>gewarnt.“ …

(Wenn die deutschen Übersetzungen veröffentlicht werden durften, bestand kein Grund, nicht auch die englischen Originale abzudrucken.)

Hier reißt Herr Risi meine Äußerungen willkürlich aus dem Zusammenhang. Er hatte nämlich verlangt, ich solle alle Originale, einschließlich der laufenden Übersetzungen und des tamilischen Originalmanuskriptes „endlich auf den Tisch“ legen. Die Frage, warum er plötzlich unbedingt Einsicht in alle Dokumente nehmen wollte, bleibt unbeantwortet.

>„Da in diesen Notizen auch Handlungshinweise für mich stehen, die an
>die betreffenden Ereignisse gebunden sind, werde ich lieber einen
>schlechten Ruf hinnehmen, als mein Privat- und Berufsleben zum Gegenstand
>von Spekulationen zu machen. Das geht halt nur mich was an.“

Auch hier reißt Herr Risi wiederum meine Äußerungen aus dem Zusammenhang. Zu den von ihm verlangten Originalen gehören auch die datierten Begleitbriefe der jeweiligen Übersetzungen, welche zwar Aufschluß über den zeitlichen Ablauf der Übersetzungen vermitteln, jedoch tatsächlich sehr privater Natur sind. So erklärt sich meine von Herrn Risi zitierte Aussage.

Wenn die handschriftlichen Texte derart unleserlich sind, wäre sowieso nichts zu befürchten gewesen, da ja niemand sie lesen kann – außer der Autor!
Und sowieso: Die angeblichen Prophezeiungstexte über die Anschläge vom 11. September, den Afghanistan- und Irakkrieg, den Tsunami usw. sind relativ lange zusammenhängende Texte. Wir sollen hier nun glauben, daß JEDE Seite dieser „Prophezeiungen“ mit persönlichen, hochvertraulichen „Handlungshinweisen“ an den Autor gespickt waren, so daß er KEINE dieser Manuskriptseiten veröffentlichen konnte, obwohl das Manuskript „unleserlich“ ist!

Diesem Umstand habe ich Rechnung getragen, indem ich Luc Burgin die englischen Übersetzungen der Texte inklusive der Begleitbriefe in Kopie übergab. Er ist autorisiert, diese Texte zu publizieren. Die Originale können von Interessierten jederzeit bei mir eingesehen werden.

Es ist anzufügen, daß HEUTE sogar englische Manuskripte nichts mehr beweisen würden. Es wäre ein leichtes, jemandem in Indien einen selbstgefertigten englischen Text vorzulegen und diese (unwissende) Person gegen ein kleines Entgelt zu bitten, diesen Text abzuschreiben.

Hier zeigt sich, daß es Herrn Risi offenbar gar nicht um die von ihm so oft und viel beschworene Wahrheit geht, sondern um die Bestätigung meiner Vorverurteilung, indem er Fakten ignoriert und nur das als „Beweis“ anerkennt und präsentiert, was seiner Argumentation dienlich erscheint. Bezeichnend ist seine Einlassung, die er mir auf meine Einladung hin schickte, sich doch einmal die Originale persönlich anzusehen:
„Alles, was Du jetzt an angeblichen Handschriften hervorzauberst, ist wertlos und ist ebenfalls eine offensichtliche Fälschung, genauso wie wenn Du jetzt behauptest, Du hättest mir bereits in Villmergen das englische "Original" Deiner Spiegel-Abschreiberei vorlegen können.“

Fakt ist, daß der Autor eine unglaubwürdige Geschichte und Prophezeiungstexte in deutscher Sprache vorlegt – ohne jeglichen Beweis für die Existenz der englischen Vorlage und die Existenz der entsprechenden Palmblätter und Personen.

(Nachtrag: Im Mysteries-Interview gab der Autor folgende neue Darstellung: „Was die in meinem Besitz befindlichen Notizen betrifft, so habe ich bislang von einer Faksimile-Publikation abgesehen, weil es der Wunsch Ganeshbabu Shastris und auch meines neuen Übersetzers ist, daß diese Notizen erst nach einer vollständigen Übersetzung des kompletten Manuskripts mit den deutschen Texten und den orignalen alttamilischen Schriften gemeinsam veröffentlicht werden.“ – Hier wird nichts mehr von einer Unleserlichkeit der „Notizen“ gesagt. Sowieso ist es verwunderlich, daß plötzlich nur noch von „Notizen“ die Rede ist. Und es gibt keinen Grund, die „originalen alttamlischen Schriften“ und die handschriftliche englische Übersetzung der bereits veröffentlichten „Prophezeiungen“ zurückzuhalten – außer aus dem naheliegenden Grund, daß diese Originale und englischen Übersetzungen nicht existieren. Warum sonst diese Heimlichtuerei und sogar das Verheimlichen des Namens des „neuen Übersetzers“? Wenn wir uns an die weiter oben erwähnte Buchstelle mit dem Hinweis auf das „Institut für Tamilistik“ einer namhaften deutschen Universität erinnern, dann sehen wir, daß der Autor sehr gerne Namen und Institutionen – sogar unbefugt – nennt.)

Rahmengeschichte (5): Die angebliche Prophezeiung der Ereignisse vom 11. September 2001

Gemäß der Beschreibung im Buch übergab der Autor dem Palmblattleser „Ganeshbabu Shastri“ die Palmblätter im August 2001. Dieser versprach, sich sogleich an die Übersetzung zu machen. „Anfang September 2001“ (S. 153) will der Autor in Deutschland bereits einen ersten Bericht aus Indien bekomme haben. In diesem Brief soll es geheißen haben, daß „es sich bei diesem Palmblattbuch um eine Beschreibung von Ereignissen in Europa und der westlichen Hemisphäre handelt, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach unserem westlichen Kalender einsetzte“.

Die alten Palmblätter, die alle indischen Antiquare übersehen hatten und die zufällig nicht im Kochfeuer der Familie gelandet waren und die der Autor dann im Jahr 2001 gekauft haben will, enthalten also zufällig gerade Prophezeiungen für unsere Gegenwart und für die nahe Zukunft!

Und dann wird’s noch unglaublicher: Genau „am späten Nachmittag des 10. September 2001“ (S. 153), so berichtet der Autor weiter, will er einen ersten Teil der Übersetzung von Ganeshbabu Shastri bekommen haben, und in diesem Bericht fand sich ein ausführlicher Text über die Anschläge des nächsten Tages!!

Herrn Risis Auslassungen zu der angeblich „unwahren“ Geschichte werde ich weiter unten entkräften.

„Am elften Tag des neunten Monats des Jahres 2001 nach westlicher Zeitrechnung … stürzen sich zwei Vimanas in die Türme und richten große Zerstörungen an. Die Türme werden zusammenbrechen ...“ usw. (S. 154 f.; eine detaillierte „Prophezeiung“ über die Ereignisse vom 11. September von 1¼ Druckseiten Länge!)

Daß in dieser Geschichte etwas nicht stimmt, zeigen auch die Angaben, die Luc Bürgin in seinem eingangs erwähnten Artikel veröffentlichte. Er hatte den Autor Ende Januar 2006 auf die Datierung dieser angeblichen Briefe aus Indien angesprochen. Am 30. Januar 2006 hatte er folgende Antwort erhalten:

>„Anfang September 2001 – am 3. oder 4. – erhielt ich einen datierten Brief Ganeshbabu
>Shastris mit dem Hinweis zum Geschehen des 11. September 2001 und den daraus
>folgenden Ereignissen. Die Information wurde per E-Mail an diverse deutsche und
>englische Tageszeitungen ebenso wie an die amerikanische Botschaft in Berlin gesandt.
>Die Reaktionen reichten von Unverständnis bis Ablehnung.“

Luc Bürgin führt aus: „Erstmals gelesen haben will Ritter besagtes Schreiben aber erst am Vortag des Anschlags, am Nachmittag während einer Reise nach Kroatien, wie er mittlerweile behauptet. Wie blieb ihm dabei also Zeit, die in seiner Antwort von 2006 erwähnten E-mails zu versenden? Immerhin will er ja mehrere ablehnende Antworten darauf erhalten haben. Die aber könnten in diesem Fall frühestens am 11. September erfolgt sein – zum Zeitpunkt, als der Anschlag bereits Tatsache war. ‚Schriftliche Warnungen gab es in diesem Fall keine’, krebste Ritter nun am 19. März 2007 auf Nachfrage von ‚mysteries’ zurück. ‚Wie hätte ich das machen sollen? Ich hab ein paar Tageszeitungen und auch die amerikanische Botschaft in Kroatien angerufen, am Abend des 10. September 2001. Die Angerufenen bekundeten keinerlei Interesse an der Geschichte.’“

Die Widersprüche sind offensichtlich. Im Buch (Manuskript Juni 2005) schreibt der Autor, der Brief, den er Anfang September 2001 erhalten habe, habe eine erste allgemeine Angabe zum Inhalt der Palmblätter enthalten. Die Prophezeiungen zu den Ereignissen vom 11. September will er jedoch erst „am späten Nachmittag des 10. Septembers 2001“ erhalten bzw. gelesen haben. Etwas ganz anderes schrieb er jedoch am 30. Januar 2006 an Luc Bürgin und wieder etwas anderes am 19. März 2007: er habe erst am Abend des 10. Septembers 2001 von der Prophezeiung erfahren und entsprechend reagiert.

In der ersten Jahreshälfte 2006 hatte der Autor jedoch an mehreren Orten gesagt, er habe die Prophezeiung schon Anfang September 2001 erhalten und in der Folge verschiedene Stellen informiert und gewarnt, aber nur ablehnende Reaktionen erhalten. Im Juli 2006 wandte sich deshalb die Fotografin Tatjana Ingold, die den Autor schon seit Jahren persönlich kennt, mit der Anfrage an ihn, ob er denn einige dieser „Reaktionen“ – immerhin von namhaften Tageszeitungen, evtl. sogar von der amerikanischen Botschaft – vorlegen könne. Der Autor ignorierte diese Anfrage und hat auch nirgendwo anders irgendeine dieser „Reaktionen“ vorgelegt. Wie nun sein Mail vom 19. März 2007 an „mysteries“ bestätigt, waren seine vorherigen Angaben schlichtweg unwahr gewesen. Solche „Reaktionen“ hat es nie gegeben.

Eine angebliche Anfrage von Frau Ingold vom Juni 2006 ist mir nicht bekannt. Umso mehr verwundert mich diese Behauptung von Herrn Risi, als Frau Ingold, die ich persönlich schon seit langem kenne und schätze, mich nicht anläßlich persönlicher Kontakte – etwa beim alljährlichen Treffen der A.A.S. (2006 in Erfurt) - auf ihre unbeantworte Anfrage hin angesprochen hat.

Kehren wir zurück zur Chronologie: Am 10. September 2001 befand sich der Autor auf einer Reise durch Kroatien. In seiner Stellungnahme von 5.2.2007 formulierte er es wie folgt:

>„Ich las diese mit Sicherheit weltbewegenden Zeilen auf einer für mein
>Partner-Unternehmen geführten Reise in Kroatien – und schenkte
>ihnen zunächst keinen Glauben.“

Hier sagt er also, er habe dieser detaillierten Prophezeiung „zunächst“ keinen Glauben geschenkt. Wie das andere Zitat zeigt, will er aber am selben Abend sogleich noch „ein paar Tageszeitungen und auch die amerikanische Botschaft in Kroatien angerufen“ haben.

Widersprüche auf Schritt und Tritt. Nur der Vollständigkeit halber fragten wir nach, wie es möglich gewesen sein soll, daß er in KROATIEN „am späten Nachmittag des 10. September 2001“ die Prophezeiung aus Indien erhalten habe. Seine Antwort vom 12. März 2007:

>„Zur Klarstellung, was meine Reise 2001 nach Kroatien betrifft – den Brief hab ich am
>Vorabend meiner Abreise erhalten, aus Zeitmangel auf die Tour mitgenommen und
>erst da gelesen. Warst Du schon mal Reiseleiter auf einem Bus? Nein? Dann urteile
>bitte nicht über diese Arbeit.“

Also nochmals eine neue Version. Welche stimmt nun? Gar keine – das ist der Eindruck, der sich hier aufdrängt.

An dieser Stelle werde ich zum besseren Verständnis des Lesers die von Herrn Risi bruchstückhaft wiedergegebenen und wieder einmal aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen ordnen helfen.
Richtig ist, daß ich gemäß der Beschreibung in meinem Buch dem Palmblattleser Ganeshbabu Shastri die Palmblätter im August 2001 übergab. Genauer gesagt, übergab ich ihm das Manuskript vor meiner Abreise aus Indien am 02. August 2001. Ganeshbabu versprach mir, sich sogleich an die Übersetzung zu machen. Nach meiner Rückkehr aus Indien führte ich vom 05. August 2001 bis zum 11. August 2001 für das Partner-Unternehmen Dressler Reisen Heidenau (firmiert heute unter Reisedienst Dressler) eine Busreise in die Schweiz. Vom 19. August 2001 bis zum 26. August 2001 leitete ich für das gleiche Unternehmen eine Busreise nach St. Petersburg. Vom 31. August 2001 bis zum 08. September 2001 führte ich eine weitere Busreise für das gleiche Unternehmen nach Italien (Neapel und Amalfiküste). In dieser Zeit, „Anfang September 2001“ (S. 153), ging der Brief Ganeshbabu Shastris ein. Ich nahm diesen Brief mit auf meine nächste Reise, die ich für Dressler Reisen leitete. Diese Tour dauerte vom 09.09.2001 bis zum 15.09.2001, und führte nach Kroatien, genauer gesagt nach Opatija. Am Abend des 09.09.2001 trafen wir in Opatija ein. Nach einem halbtägigen Ausflug am 10.09.2001 hatte ich Zeit, mich meiner mitgenommenen Korrespondenz zu widmen, zu der auch der Brief Ganeshbabu Shastris gehörte. Obwohl ich die Aussagen zunächst für Science Fiction hielt, bewog mich der dringliche Ton des Begleitbriefes dann doch, die amerikanische Botschaft in Kroatien anzurufen. Dies geschah am späten Nachmittag bzw. frühen Abend des 10. September 2001. Da die Angerufenen keinerlei Interesse an der Geschichte bekundeten, rief ich dann die amerikanische Botschaft in Berlin sowie einige deutsche Tageszeitungen an. Auch hier stieß ich überwiegend auf Ablehnung oder zumindest Unverständnis. Dennoch sandte ich am Abend des 10. September 2001 nochmals Mails an die kontaktierten deutschen und einige weitere englischsprachige Tageszeitungen sowie auch an die amerikanische Botschaft in Berlin vom Internetkaffee des Hotels in Opatija aus.
Die Kopie der datierten englischen Originalübersetzung mit den Vorhersagen zum Anschlagsgeschehen des 11.09.01 liegt mitsamt dem ebenfalls datierten Begleitbrief der Redaktion von „Mysteries“ vor.

Rahmengeschichte (6): Warum erst eine Veröffentlichung im Jahr 2005?

Glauben wir jedoch für den Moment, daß der Autor tatsächlich am 10. September 2001 Kenntnis von dieser sensationellen Prophezeiung bekommen hat. Angesichts der wahrhaft brisanten Angaben, die sich am Tag danach bis ins Detail bewahrheiteten, hätte man umso gespannter sein müssen, was diese Palmblätter denn sonst noch über die unmittelbar bevorstehende Zukunft sagen. Der Autor berichtet in seinem Buch aber, daß der indische Übersetzer die weitere Übersetzungsarbeit immer wieder habe liegen lassen, weshalb es über drei Jahre gedauert habe, bis die „Palmblattprophezeiungen“ (nur rund 20 Buchseiten!) veröffentlicht werden konnten.

Warum dauerte alles so lang? Im Buch gibt der Autor folgende Erklärung: Die Arbeit „ging wegen des komplizierten Aufbaus des Manuskriptes und mangelnder Zeit nur sehr schleppend vonstatten. Es war für Ganeshbabu Shastri aufgrund seiner Verpflichtungen als Palmblattleser nicht möglich, so viel Zeit auf die Übersetzung des Buches zu verwenden, wie er es gern gewollt hätte. Außerdem erwies sich die Übermittlung der übersetzten Textabschnitte als schwierig, da Ganeshbabu Shastri in seiner Bibliothek bei Kanchipuram weder über Telefon noch andere moderne Kommunikationseinrichtungen verfügte.“ (S. 162)

Selbst wenn es stimmt, daß „Ganeshbabu Shastri“ im Jahr 2002 und 2003 nicht einmal Zugang zu einem Telefon gehabt hat, fragt man sich, warum dies ein Hindernis gewesen sein soll. Der Autor sagt ja selbst, er habe die Palmblätter im August 2001 an „Ganeshbabu Shastri“ übergeben, und „Anfang September“, also höchstens drei Wochen später, habe er über den normalen Postweg bereits einen ersten Bericht aus Indien bekommen. Warum sandte der indische Übersetzer die nachfolgenden Texte nicht einfach weiterhin per Post? Und warum dauerte die Übersetzung nach der ersten angeblichen Sensation plötzlich so lange, so daß alle präzisen „Prophezeiungen“ erst NACH dem Eintreffen der entsprechenden Ereignisse veröffentlicht wurden?

An der Schwierigkeit der Übersetzungsarbeit kann es, trotz der Behauptung des Autors, nicht gelegen haben, denn am Anfang des Buches schreibt er selber, wie schnell die Palmblattleser für ihre Klienten die alttamilisch verschlüsselten Texte mündlich oder auch schriftlich übersetzen. Er berichtet, wie sein Palmblattleser sogar gleichzeitig telefonieren und übersetzen konnte! „Es war faszinierend, den Palmblattleser gleichzeitig ein Telefonat führen zu sehen, während sein Schreibstift mit unverminderter Geschwindigkeit über das Papier flitzte. Selbst wenn er mir die fertig beschriebenen Bögen reichte, geschah das in einer Art distanzierter Abwesenheit.“ (S. 64)

Und wir sollen nun glauben, daß „Ganeshbabu Shastri“ für die wenigen Seiten mit spannendstem Inhalt mehr als zwei Jahre gebraucht haben soll!

Auch hier erweist sich Herrn Risis die mangelnde Kenntnis in Bezug auf Indiens Realitäten, ebenso wie die Tendenz, den Autor des rezensierten Buches und seine Helfer in Indien als unglaubwürdige Geschäftemacher darstellen zu wollen.
Die Palmblattbibliotheken verfügen nicht nur über unterschiedliche Systeme des Zugriffs auf die entsprechenden Informationen. Ebenso fühlen sich die Palmblattleser verschiedenen Traditionen und Verhaltensweisen verpflichtet, die sich allesamt auf die Rishis – die sagenumwobenen Schöpfer der Palmblattbibliotheken - zurückführen lassen.
Während sich Sri Ramani in Madras neben einem Telefon (Zitat: „Es war faszinierend, den Palmblattleser gleichzeitig ein Telefonat führen zu sehen, während sein Schreibstift mit unverminderter Geschwindigkeit über das Papier flitzte. Selbst wenn er mir die fertig beschriebenen Bögen reichte, geschah das in einer Art distanzierter Abwesenheit.“ (S. 64)“) sogar den Luxus eine eigenen Mailadresse leistet, lehnt sein Kollege Gunjur Sachidananda Murthy in Bangalore die modernen Kommunikationsmittel ab und gestattet sich lediglich ein Telefon (von Risi nicht beschrieben).
Weiter noch geht Sri Pooyamali mit seiner Sammlung Brigu Samitha aus Chenghalpathu, der sich selbst ein Telefon versagt, weil er der Meinung ist, die Menschen, denen es bestimmt sei, seine Bibliothek aufzusuchen, würden ihn auch ohne moderne Kommunikationsmittel finden. In der gleichen Tradition sah sich auch Ganeshbabu Shastri, der es aus eben diesen Gründen ablehnte, zu Telefon oder gar Internet zu greifen.
Ich halte mich nicht für berufen, über diese Traditionen zu urteilen, sondern habe sie akzeptiert.

Ganeshbabu Shastri betrachtete die Übersetzung der globalen Prophezeiungen als einen Teil seiner spirituellen Lebensaufgabe, ohne darüber jedoch die Entwicklung seiner Familie zu vernachlässigen. Die Texte, welche ich ihm zur Verfügung gestellt hatte, bedeuteten für ihn eine wirkliche Herausforderung, da sie sich vollständig von der Interpretation individueller Lebensläufe, die ihm aus seiner alltäglichen Praxis vertraut waren, unterschied. Insofern gibt es den Aussagen auf S. 162 meines Buches nichts hinzuzufügen.

In Interviews sagte der Autor, er sei heute wieder im Besitz der von Ganeshbabu übersetzten Palmblätter und könne sie auch westlichen Übersetzern zur Prüfung überreichen. Aber im Buch findet sich bereits eine Stelle, die vorsorglich erklärt, warum westliche Experten möglicherweise nicht zu denselben Übersetzungen kommen werden wie der angebliche Übersetzer in Indien:

„… Prophezeiungen des Jyotir-Veda. Diese seien aber für Philologen europäischer Universitäten ,hoffnungslose Fälle‘, da zu ihrer Entschlüsselung neben den Kenntnissen der tamilischen Sprache auch ein spezielles Einweihungswissen notwendig sei, über das europäische Akademiker naturgemäß nicht verfügen.“ (S. 151)

Diese Passage stützt sich auf Aussagen der Wissenschaftler des Instituts für Indologie und Tamilistik der Universität zu Köln. Wer Lust und Zeit hat, kann bei einem Aufenthalt in Köln das Institut besuchen und sich u. a. eine Vitrine mit zahlreichen Palmblattmanuskripten zeigen lassen, welche die Bezeichnung „Jyothir-Veda und andere hoffnungslose Fälle“ trägt.

Die „Prophezeiungen“ (1):
Präziseste Angaben – und der plötzliche Einschnitt im Juni 2005

Im Anschluß an die „Prophezeiung“ über die Anschläge vom 11. September 2001 veröffentlicht der Autor weitere „Palmblattprophezeiungen“, angeblich übersetzt vom mittlerweile verstorbenen „Ganeshbabu Shastri“. Diese enthalten alle auf den Tag genaue Angaben:

„Am siebten Tag des zehnten Monats im Jahr 2001 nach westlicher Zeitrechnung werden die Streitkräfte der USA mit einer großen Luftstreitmacht den Krieg gegen Afghanistan beginnen. …“ (S. 163)

„Am frühen Morgen des 20. Tages des dritten Monats des Jahres 2003 nach westlicher Zeitrechnung werden die USA mit einem Angriff von sehr starken Einheiten von Vimanas (Kampfflugzeugen) auf das Gebiet der Hauptstadt des Irak sowie auf militärische Ziele beginnen. …“ (S. 167)

„Am elften Tag des dritten Monats des Jahres 2004 westlicher Zeitrechnung werden sich in der Hauptstadt Spaniens mehrere Anschläge ereignen, die mit Sprengstoffen ausgeführt werden. …“ (S. 169)

„Gemeinschaft der europäischen Länder … Im Jahr 2002 westlicher Zeitrechnung werden alle Mitgliedsländer eine gemeinsame Währung bekommen.“ (S. 180)

„Im achten Monat des Jahres 2002 westlicher Zeitrechnung wird der Osten und Süden Deutschlands von starken Regenfällen betroffen sein, die auch in den Nachbarländern niedergehen. …“ (S. 170)

„Im letzten Monat des Jahres 2004, sechs Tage vor dessen Ende, wird sich eine ungeheure Katastrophe im südostasiatischen Raum ereignen. …“ (S. 171)

Wie alle anderen angeblichen Prophezeiungen enthält auch die lange und detaillierte Tsunami-Beschreibung verräterische Formulierungen, die mehr an einen deutschen Autor als an einen indischen Sehertext erinnern, zum Beispiel: „Mehr als zweimal hunderttausend Menschen werden sterben, Ausländer, Europäer, auch Deutsche sind darunter …“ (S. 172)

Sogar der deutsche Papst wird mit Namen „vorausgesagt“:

„Eine Woche nach der höchsten religiösen Feier einer der beiden großen christlichen Kirchen wird das seit mehr als zwei Jahrzehnten amtierende Oberhaupt dieser Kirche sterben. … Das neue Oberhaupt der Kirche wird aus Deutschland stammen und den Namen ‚der Gesegnete’ tragen.“ (S. 174 f.)

Die Papstwahl fand im April 2005 statt. Die Manuskriptabgabe war im Juni 2005. Ebenfalls im Juni 2005, aber noch kurz vor Redaktionsschluß, fanden im Iran neue Wahlen statt, und auch diese fanden (mit Datum!) in den „Prophezeiungen“ Erwähnung:
„Im sechsten Monat des Jahres 2005 westlicher Zeitrechnung kommt dann ein Mann im Iran überraschend an die Macht, der den Amerikanern ein Dorn im Auge ist.“ (S. 185)

Wie bereits erwähnt: Dann war Redaktionsschluß. Und schlagartig werden die Angaben allgemein analytisch und ungreifbar – und auch falsch. Zum Beispiel heißt es gleich im Anschluß an das obige Zitat bezüglich des neuen Präsidenten des Irans:

„Dieser Mann ist jedoch ein kluger Politiker, der verhindern kann, daß der amerikanische Angriff auf den Iran im Jahr 2005 stattfindet. Der Regent der USA verschiebt den Angriff auf das darauffolgende Jahr.“ (S. 185)

Es ist bereits vielen Lesern aufgefallen, daß sofort nach dem Redaktionsschluß im Juni 2005 die „Prophezeiungen“ auffällig unbestimmt und auch fehlerhaft werden. Wie wir heute wissen, hat auch im Jahr 2006 kein US-Angriff auf den Iran stattgefunden.

Die Erklärung des Autors hierzu (5.2.2007):
>„Im Gegensatz zu dem Geschehen vom 11.09.2001 oder den darauf folgenden Kriegen
>spricht das Manuskript in Bezug auf den Iran von der „Möglichkeit“ eines Konfliktes.
>Dies bedeutet gemäß der Karmalehre (75 % des Geschehens sind vorherbestimmt,
>25 % unterliegen dem freien Willen), dass hier noch Spielräume bestehen.“

Im Buchtext vom Juni 2005 steht aber nichts von einer „Möglichkeit“. Es wird eine klare Aussage gemacht: „Der Regent der USA verschiebt den Angriff auf das darauffolgende Jahr.“

Die „Prophezeiungen“ (2):
Die Angaben über die Zeit nach dem Juni 2005

Ausführlich äußern sich die „Palmblattprophezeiungen“ zum nächsten großen Ereignis nach dem Juni 2005: die Neuwahlen in Deutschland. Über sie heißt es:

„Im Herbst des Jahres 2005 nach westlicher Zeitrechnung wird es zu einer Veränderung in der Regierung kommen. Die bislang Regierenden haben ihre Arbeit aufgekündigt, obwohl sie nach dem Gesetz noch ein Jahr weiter regieren könnten. … Es werden neue Regenten kommen, doch ihre Taten werden nicht besser sein als die der vorangegangenen Herrscher.“ (S. 177 f.)

Dieselben Seher, die über Jahrtausende hinweg vorausgesehen haben sollen, daß in Deutschland im Jahr 2005 ein Jahr vor Ablauf der offiziellen Amtszeit vorgezogene Neuwahlen stattfinden werden, können für den Herbst 2005 nicht einmal voraussagen, daß in Deutschland zum ersten Mal eine Frau Bundeskanzlerin wird!


 

Geschockt Hier kommt der Rest von Thomas Ritter's Gegendarstellung. Das hat ja vorhin leider nicht alles ins Kästchen gepasst, und ich bin nicht auf die Idee gekommen, einfach auf "Antwort" zu klicken. Das mache ich jetzt, und ihr kennt dann das ganze Bild. Sein Kommentar ist wieder fett markiert.

Gruss,
Daniel

Thomas Ritter schrieb:

Die Erklärung des Autors (5.2.2007):
>„Offensichtlich ist es für die weitere Entwicklung der Geschichte der BRD nicht von
>Belang, ob die neue Regierung von einer Frau oder einem Mann geführt wird –
>entscheidend dürfte das Verhalten dieser Koalition sein, welches leider nur zu
>gut mit den im Palmblattmanuskript getroffenen Aussagen übereinstimmt.“

Angesichts der vielen nebensächlichen Details, die in den ausführlich formulierten Texten über die Ereignisse vor dem Juni 2005 enthalten sind, wäre der Hinweis auf die erste Frau im deutschen Kanzleramt bestimmt nicht nebensächlicher gewesen. Oder war es im Juni 2005 einfach noch nicht absehbar gewesen, wer im Herbst in Deutschland die Wahlen gewinnen wird?

An dieser Stelle könnten zahlreiche weitere Beispiele für schwammige „Prophezeiungen“ für die Zeit nach dem Juni 2005 angeführt werden, wobei es sich nicht mehr um Prophezeiungen handelt, sondern nur noch um Wahrscheinlichkeitsangaben und Prognosen – die an sich nicht uninteressant sind, aber eben: Es sind Informationen über eine nicht rosige Zukunft, wie wir sie auch (ausführlicher) in vielen entsprechenden Internet-Artikeln und Büchern finden können.

Die „Prophezeiung“ eines US-Angriffs auf den Iran im Jahr 2006 hat sich als falsch erwiesen, und die wenigen anderen konkreten Angaben werden sich voraussichtlich ebenfalls als falsch erweisen, es sei denn, es wurde richtig geraten, wie z.B. im Bezug auf den neuen Papst: „ Das neue Oberhaupt der Kirche wird aus Deutschland stammen und den Namen ‚der Gesegnete‘ tragen. Seine Amtszeit wird etwa acht Jahre dauern.“ (S. 175)

„Seine Amtszeit wird etwa acht Jahre dauern.“ Da hat sich der Autor dieser Prophezeiung einen schönen Spielraum freigehalten. „Etwa acht Jahre“, das können fünf bis zehn Jahre sein. Damit wird man wohl kaum falsch liegen. Es sei denn, Papst Benedikt XVI. stirbt vor dem Jahr 2011. Das wären dann weniger als fünf Jahre gewesen. Aber dann würde diese falsche „Prophezeiung“ wahrscheinlich einfach in der Fülle der Tagesinformationen untergehen.

Die anderen „Prophezeiungen“, die der Autor im Namen der Palmblätter für die nächsten fünfzig Jahre abgibt, müssen nicht alle rundweg falsch sein. Immerhin hat er für diese „Prophezeiungen“ seriöse wissenschaftliche Finanz- und Klimaanalysen zu Rate gezogen, die durchaus ernstzunehmen sind. Denn wie mittlerweile nachgewiesen werden konnte, hat der Autor für seine „Prophezeiungen“ weitgehend bei anderen abgeschrieben, zum Teil sogar wörtlich.

Die „Prophezeiungen“ (3):
Im Internet abgeschrieben!

Bereits am 3. Juli 2006, also sechs Monate nach dem Erscheinen des Buches, erschien im Forum der Website paranews.net ein Artikel, der darauf hinwies, daß einige Stellen der angeblichen Palmblattprophezeiungen inhaltlich und über ganze Sätze hinweg sogar wörtlich im Internet zu finden sind, und zwar in Artikeln, die älter sind als Thomas Ritters Buch. Diesem Hinweis folgten weitere, und bald war erkennbar, auf welche Quelle diese Texte zurückgehen: auf den von Luc Bürgin entdeckten Spiegel-Online-Artikel:

>SPIEGEL ONLINE - 22.02.2004 (5130 Zeichen)
>Pentagon-Studie: Yodas apokalyptische Visionen
>Sie nennen ihn Yoda, sein Report bringt Präsident Bush zusehends in die
>Klemme: Einer der schärfsten Denker des Pentagons warnt in einer
>aufrüttelnden Studie, dass Klimaschwankungen die Sicherheit der USA mehr
>gefährden als Terroristen. Die Bush-Administration schweigt zu dem Dokument,
>weil sie Druck auf die US-Industrie fürchtet.
>Link auf diesen Artikel im Archiv: service.spiegel.de 

Diese Entdeckung zeigte, daß fast eine Buchseite der „Prophezeiungen“ von einem Spiegel-Online-Artikel abgeschrieben worden sind.

Diese Aussage von Herrn Risi ist, wie gesagt, keineswegs zutreffend. Davon konnte sich bei einem persönlichen Treffen am 07. Mai 2007 in Basel auch der Chefredakteur des Magazines „Mysteries“, Herr Luc Bürgin, überzeugen. Anläßlich dieses Treffens legte ich Herrn Bürgin die englischen Originale der umstrittenen Texte vor, insbesondere der englischen Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Ereignisse vom 11.09.2001 sowie die Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Klimaveränderungen, die hier Gegenstand von Risis Kritik ist. Diese Übersetzung datiert vom 28.08.2003 (Text) und vom 08.09.2003 (Begleitbrief). Da mir die diese Übersetzung bereits Ende September 2003 vorlag, ist es absurd, anzunehmen, ich hätte im Februar 2004 von einem wie auch immer gearteten Spiegel-Artikel abschreiben müssen.

Hinzu kommt, daß die gesamten „Prophezeiungen“ für die Zeit nach dem Juni 2005 (im Buch etwa 14 Seiten) den Informationen entsprechen, die vor dem Juni 2005 verfügbar waren. Ein einziges weiteres Beispiel (S. 193): „Eine neue Verfassung garantiert allen Gebieten, die sich der Eurasischen Union anschließen, äußere Sicherheit und innere Souveränität.“

Gerade in den Jahren 2003/4 war in den Medien des öfteren von einer „Eurasischen Union“ die Rede. So lautete z.B. eine Schlagzeile in Welt am Sonntag, 16. März 2003: „Eurasische Union wird zur neuen Supermacht.“

Was diese wörtlichen Spuren, vor allem das Abschreiben aus dem Spiegel-Online-Artikel, über die anderen „Prophezeiungen“ sagt, liegt auf der Hand.

Diese Textzeilen sind ebenfalls aus dem Zusammenhang gerissen. Die betreffenden Passagen des Palmblattes beziehen sich nicht auf die vom gegenwärtigen System angesprebte Erweiterung der EU zu einer eurasischen Union, sondern bezeichnen so ein System, welches sich ab dem Jahr 2048 etablieren wird.

Die „Prophezeiungen“ (4): Erst ein kleiner Teil übersetzt?

Über den auffälligen Einschnitt in den „Prophezeiungen“ vor und nach dem Juni 2005 schreibt der Autor:

>„Was den monierten Umfang der Vorhersagen ab dem Jahr 2005 betrifft, so sei
>darauf hingewiesen, dass bislang nur 8 Seiten von insgesamt 156 Doppelseiten
>des Manuskripts übersetzt wurden. …
>Ursprünglich hatte ich gehofft, die Übersetzung durch einen anderen Palmblattleser >vollenden lassen zu können. Da sich aber niemand zur Übernahme der Aufgabe
>bereiterklärte, entschloss ich mich zur Publizierung des vorhandenen Materials.“
(5.2.2007)

Im Buch finden sich rund 20 gedruckte Textseiten mit „Prophezeiungen“. Dies soll dem Umfang von „nur 8 Seiten von insgesamt 156 Doppelseiten“ Doppelseiten entsprechen?
Und für diese „nur 8 Seiten“ soll „Ganeshbabu Shastri“ mehr als zwei Jahre zum Übersetzen gebraucht haben (von Ende 2001 bis Anfang 2004)? Dies, obwohl er doch sah, daß hier sensationelle Prophezeiungen vorlagen?

>„Wie ich aber im Buch und auch nochmals in meiner Stellungnahme schrieb,
>sind von den 156 Doppelseiten des Manuskriptes lediglich 8 übersetzt worden –
>das erklärt auch, warum die Vorhersagen seit 2006 nicht mehr so präzise sind,
>wie die in den vorhergegangenen Jahren. Aber wir arbeiten daran.“ (6.3.2007)

Mit anderen Worten, der im „März 2004“ verstorbenen „Ganeshbabu Shastri“ soll die taggenauen Prophezeiungen nur gerade bis zum „Juni 2005“ übersetzt haben – zufällig genau bis zum aufgeschobenen Abgabetermin des Manuskripts!

Diese Aussage ist schlicht falsch. Im Buch sind Vorhersagen zur Zukunft Europas getroffen, die sich, wie Risi weiter oben auch erwähnt, nicht nur bis 2005, sondern bis zum Jahr 2050 erstrecken.

>„Bei einer weiteren Übersetzung des Manuskriptes wird sich auch die Amtszeit
>des deutschen Papstes taggenau eingrenzen lassen. Ich darf daran erinnern, dass
>bislang nur 8 Seiten von insgesamt 156 Doppelseiten des Manuskriptes
>übersetzt worden sind.“ (5.2.2007)

Hier wagen wir ebenfalls eine Prophezeiung: Die taggenaue Eingrenzung der Amtszeit des deutschen Papstes wird der Autor erst nach dem Tod dieses Papstes veröffentlichen, dafür auf den Tag genau Sehr glücklich

Solche Häme sagt sehr wenig über die Qualität der Palmblattübersetzungen aus, wohl aber eine Menge über die Einstellung des Herrn Risi.

Die „Prophezeiungen“ (5): Die noch ausstehenden „Übersetzungen“

Der Autor kündet weitere „Übersetzungen“ an. Für die „mysteries“-Ausgabe vom Mai/Juni 2007 reichte er am 12. März 2007 einige „exklusiv veröffentlichte Abschnitte“ ein, die der Redaktor als Kostprobe (oder zur Belustigung der Leser?) veröffentlichte. Diese „Prophezeiungen“ für das Jahr 2007 entsprechen dem bekannten Muster: Aussagen über mittlerweile bekannte Ereignisse, hier insbesondere über das G-8-Treffen im Juni 2007: „In der ersten Woche des Monats Juni 2007 werden sich die Regenten der acht mächtigsten Länder in Deutschland zu Gesprächen treffen. Dieses Treffen findet im Norden Deutschlands statt, in einem kleinen Ort an der Küste des Meeres. Dieses Treffen ist von langer Hand vorbereitet und wird unter den größten denkbaren Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.“

Wenn der Autor in Zukunft weitere Texte veröffentlicht, die hoffentlich etwas weniger plump sein werden (z.B. Prophezeiungen für das Jahr 2008), müssen wir damit rechnen, daß er in Indien möglicherweise gute Astrologen befragt, um deren Analysen dann in Deutschland als „Palmblattprophezeiungen“ zu verkaufen.

Rückblick: der persönliche Eindruck

Als der Autor von verschiedenen Seiten (Jochen Kopp, Luc Bürgin, Armin Risi) auf die sich aufdrängenden Fragen angesprochen wurde, bekamen wir von ihm einerseits ausführliche Antworten, andererseits meldeten sich beim Kopp-Verlag sogleich einige Leserinnen und Leser dieses Buches, die der Autor umgehend alarmiert hatte, und protestierten mit vehementen Briefen, wobei der Eindruck entstand, der Autor habe diesen Personen mitgeteilt, man habe eine Verleumdungsaktion gegen ihn gestartet, man wolle sein Buch verbieten, usw.

Auch hier polemisiert Risi wieder ohne Rücksicht auf die Tatsachen. Ich hatte es gar nicht nötig, Leser zu „alarmieren“, diese hatten offenbar schon auf anderen Wegen von der Sache Wind bekommen. Ihre Reaktionen freuen mich, zeigen sie doch, daß man nicht gewillt ist, einen zweiten Fall à la Jan von Helsing hinzunehmen.

Gleichzeitig veröffentlichte der Autor Ende März 2007 auf seiner Website – ohne Rücksprache und ohne Erlaubnis – sein Interview mit „mysteries“ und die Rohfassung der Rezension, die ihm Armin Risi im Februar 2007 via Mail gesandt hatte.

Luc Bürgin reagierte auf diese unautorisierte Vorabveröffentlichung energisch, weshalb der Autor den Interview-Text wieder von seiner Website entfernte, und zwar mit folgender Begründung: „Das Magazin ‚mysteries’ bestand wegen der Brisanz des Materials auf einer Exklusiv-Veroeffentlichung, daher nehme ich die Veröffentlichung des Interviews bis zum Erscheinungstermin der ‚mysteries’ im April 2007 zurück. Thomas Ritter 04.04.2007“
Diese Angabe entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Das Interview, wie jeder nachlesen konnte und kann, enthält nichts Brisantes, und der Grund für die Intervention war einfach die Copyright-Verletzung.

Mein Freund und Kollege Luc Bürgin hat im Gegensatz zu Herrn Risis Ausführungen keinenswegs „energisch auf eine Copyrightverletzung“ reagiert, sondern mich freundlich gebeten, mit der Publikation zu warten, bis das Interview fertig überarbeitet sei, da ich ihm die Exklusivrechte daran zugesichert hatte.

Eine ähnlich unwahre Angabe machte der Autor auch in seiner Begründung, warum er die von Armin Risi zugestellte Rohfassung der Rezension ohne Rücksprache und ohne Erlaubnis dennoch veröffentliche: „Leider ist die Rezension nur mit verkürzten sinnentstellten Anmerkungen (Einfügung 04.04.2007 im Internet) veröffentlicht worden. Daher sehe ich mich gezwungen die Originalversion an dieser Stelle zu veröffentlichen.“
Die Rohfassung war zu diesem Zeitpunkt jedoch nirgendwo im Internet veröffentlicht. Und die Behauptung, die Anmerkungen seien sinnentstellt wiedergegeben worden, entspricht ebenfalls nicht den Tatsachen, wie jeder im hier vorliegenden Text selber nachlesen kann. (Der unerlaubt veröffentlichte Artikel wurde vom Autor erst drei Wochen später wieder entfernt.)

Im Gegensatz zu Herrn Risis Behauptungen kursierte der von ihm hier geschriebene Text bereits als Mailanhang munter durchs Internet. Mehr als dreißig Gäste, Kunden und Freunde wiesen mich darauf hin und baten dringend um eine entsprechende Reaktion, die mit der Publikation der Erstfassung der sogenannten „Rezension“ im Internet erfolgte.

Fazit: Die Fälschung ist praktisch bewiesen

Thomas Ritters Beschreibung, wie er in den Besitz der Palmblätter mit den „Prophezeiungen zur Zukunft Europas“ gekommen ist, ist nicht glaubwürdig: Diese Palmblätter sollen aus dem Besitz eines armen Bauern (Anandh Ramesh aus Kadambhodi) stammen. Doch in Kadambhodi und Umgebung kennt niemand einen Bauern namens Anand Ramesh oder einen anderen Bauern, der Palmblätter besessen hätte. Auch der angebliche Palmblattleser und Übersetzer, Ganeshbabu Shastri, ist in seiner Heimatstadt völlig unbekannt. Die im Buch vorgelegten Fotos zeigen anscheinend nicht die genannten Personen, weder „Ganeshbabu Shastri“ noch seine „Familienangehörigen“.

Die von Thomas Ritter veröffentlichten „Prophezeiungen“ machen präziseste Angaben zu Ereignissen der Jahre 2001 bis Juni 2005. Ende Juni 2005 gab Thomas Ritter das Manuskript beim Verlag ab, und genau ab diesem Zeitpunkt werden die Angaben allgemein und vage. Die einzige konkrete Angabe für das Jahr 2006 (US-Angriff auf den Iran) war falsch. Des weiteren finden sich im Internet Texte über Klimaveränderungen usw., die in den entsprechenden „Palmblattprophezeiungen“ auffällige, zum Teil sogar wörtliche Parallelen finden. Fast eine ganze Buchseite entspricht wörtlich einem Spiegel-Online-Artikel vom 22. Februar 2004.

Thomas Ritter hat keinerlei Beweise für die Echtheit der Prophezeiungen vorgelegt, und der Verdacht drängt sich auf, daß diese englischen Manuskripte und die entsprechenden Palmblätter mit Prophezeiungen gar nie existierten, ebensowenig wie die Schlüsselpersonen „Anandh Ramesh“ und „Ganeshbabu Shastri“.

Ein Szenario, das alle hier aufgeführten Widersprüche und Forschungsergebnisse klären würde, ist einfach und naheliegend, nämlich jenes, daß der Autor die angeblichen Prophezeiungen selber verfaßt hat, diese dann als Palmblattprophezeiungen ausgab und sich dazu eine passende Rahmengeschichte mit nichtexistenten Personen ausdachte.

Die vorstehend nun nochmals zusammengefaßten Behauptungen Herrn Risis haben sich spätestens jetzt als das erwiesen, was sie sind – unwahre Unterstellungen. Herr Risi hat während der gesamten Zeit seiner angeblichen „Recherche“ keinerlei Kontakt zu mir gesucht. Auf sein Pamphlet wurde ich erst durch einen wohlmeinenden Hinweis meines Verlegers Jochen Kopp aufmerksam. Statt unter Kollegen über aufkommende Zweifel oder Fragen zu sprechen, und diese zu klären, nimmt Herr Risi die Pose des investigativen Journalisten ein, der einen großen Schwindel aufdeckt. Dabei hielt er es jedoch nicht für nötig, sich näher mit dem Phänomen der Palmblattbibliotheken zu befassen oder gar selbst in Indien zu recherchieren. Dazu benötigte er Handlanger, deren Glaubwürdigkeit aufgrund der bereits dargelegten Umstände nicht unbedingt als hoch einzustufen ist.

Der Verleger, Jochen Kopp, hat sich entschieden, das Buch aus der Werbung zurückzuziehen. Wenn jemand es bestellt, wird es, solange Vorrat, noch ausgeliefert.

Sie wie dieses Pamphlet mit einer Unwahrheit begann, so endet es auch. Auf Nachfrage versicherte mir mein Verleger Jochen Kopp, daß mein Buch „Die Palmblattbibliotheken und ihre Prophezeiungen zur Zukunft Europas“ weiterhin vertragsgemäß vom Verlag angeboten und beworben wird.

– 8. Mai 2007

Possendorf, 25.05.2007

Thomas Ritter


 

erwartest du jetzt das wir das alles lesen Lachend

ahhhh Geschockt


 

Naja, naja, naja...

Thomas Ritter schrieb:

Diese Aussage des Rezensenten trifft so nicht zu. Jochen Kopp erklärte mir gegenüber, er habe weder Nachforschungen in Auftrag gegeben, noch selbst welche betrieben.

Diese Aussage Herrn Risis trifft so nicht zu. Jeder Leser meines Buches kann sich davon überzeugen, daß die Kapitel über die Zukunft Europas die Seiten 149 bis 204 einnehmen.

Was den monierten Umfang der Vorhersagen ab dem Jahr 2005 betrifft, so sei darauf hingewiesen, dass bislang nur 8 Seiten von insgesamt 156 Doppelseiten des Palmblattmanuskriptes übersetzt wurden.

Das sind nur Formalia, keine inhaltliche Gegendarstellung.

Thomas Ritter schrieb:

Diese Aussage von Herrn Risi ist wiederum nicht zutreffend. Davon konnte sich bei einem persönlichen Treffen am 07. Mai 2007 in Basel auch der Chefredakteur des Magazines „Mysteries“, Herr Luc Bürgin, überzeugen. Anläßlich dieses Treffens legte ich Herrn Bürgin die englischen Originale der umstrittenen Texte vor, insbesondere der englischen Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Ereignisse vom 11.09.2001 sowie die Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Klimaveränderungen, die hier Gegenstand von Risis Kritik ist. Diese Übersetzung datiert vom 28.08.2003 (Text) und vom 08.09.2003 (Begleitbrief). Da mir die diese Übersetzung bereits Ende September 2003 vorlag, ist es absurd, anzunehmen, ich hätte im Februar 2004 von einem wie auch immer gearteten Spiegel-Artikel abschreiben müssen. Dies bestätigte Luc Bürgin auch in der der Juni / Juli Ausgabe seiner Zeitschrift „Mysteries“.

Kleines Quiz: ROT - Welche Farbe steht da? Reale Farbe und behauptete Farbe passen nicht zusammen. Papier ist geduldig.
Dies habe ich geschrieben am 14.6.1973.

Thomas Ritter schrieb:

Auf den restlichen Seiten seines Pamphlets versucht Herr Risi nun, diese Vorverurteilung zu begründen. Seine Meinung läßt sich wie folgt zusammenfassen:

Ich glaube nicht an diese Palmblattvorhersagen, und Ritter glaube ich schon gar nichts.

Diese Meinung darf Herr Risi gern äußern. Merkwürdig ist nur, daß er sie so umfangreich begründen muß.

Wieso sollte das merkwürdig sein?

Thomas Ritter schrieb:

Diese Aussage von Herrn Risi trifft so nicht zu. Vielmehr unterschlägt er hier einen Teil der Wahrheit. Nach Prüfung durch den Lektor und den gewünschten Überarbeitungen in Bezug auf Ausdruck und Orthographie wurden die Korrekturfahnen durch mich im Juni 2005 erneut zum Verlag gegeben. Daher wurde auch das Vorwort entsprechend datiert. Inhaltliche Veränderungen des Manuskriptes wurden im Gegensatz zu Herrn Risis Behauptung durch mich in dem fraglichen Zeitraum nicht mehr vorgenommen.

Ja, das muß man Thomas Ritter schon glauben. Was, wenn nicht?

Thomas Ritter schrieb:

Im Gegensatz zur Auffassung von Herrn Risi sind auch nach dem Erscheinen des Buches entsprechende Vorhersagen eingetroffen. Die bislang übersetzten Passagen des Palmblattmanuskriptes beschreiben u. a. ausdrücklich, daß der von den USA für den Angriff auf den Irak benannte Grund - der Irak besitze Massenvernichtungswaffen - eine Lüge ist (S. 167). Mein Buch erschien im Februar 2006. Im August 2006 gab die CIA zu, Berichte gefälscht zu haben, um der US-Regierung den Angriff auf den Irak zu ermöglichen.

Daß das mit den Massenvernichtungswaffen eine Lüge ist, das wußte man bereits 2002. Nur die Amis habens halt erst so spät offiziell zugegeben.

Thomas Ritter schrieb:

Ich verweise an dieser Stelle nochmals auf die die Übersetzung der im Palmblattmanuskript beschriebenen Klimaveränderungen, die vom 28.08.2003 (Text) und vom 08.09.2003 (Begleitbrief) datiert. Da mir die diese Übersetzung bereits Ende September 2003 vorlag, bestanden für mich keinerlei Gründe, im Februar des Jahres 2004 von einem wie auch immer gearteten Spiegel-Artikel abschreiben müssen.

Nicht mal der Versuch, dem nachgehen zu wollen, wieso hier eine so große Ähnlichkeit existiert. Angesichts dessen, daß datierte Dokumente sich eins-drei-fix popeleinfach fälschen lassen können, ist diese Entgegnung arg schwachbrüstig.

Thomas Ritter schrieb:

Im Gegensatz zu Herrn Risi bereise ich tatsächlich seit 1993 den gesamten indischen Subkontinent. Herr Risi hielt es nicht einmal für notwendig, seinen Schreibtisch im heimatlichen Zürich zu verlassen, um selbst vor Ort zu recherchieren. Alle Aussagen, auf die er sich im folgenden stützt, hat er aus zweiter oder dritter Hand.

Hier wäre zunächst einmal die Identität jenes merkwürdigen „XY“ zu klären, der Herrn Risi offenbar mit Informationen versorgte. Bei dieser Person handelt es sich um Herrn Peter Friedrich. Er betreibt gemeinsam mit meiner Exfrau Annett das Unternehmen „Zeitreisen“, welches ausschließlich Reisen zu den indischen Palmblattbibliotheken offeriert, und somit zumindest in diesem Segment in direktem Wettbewerb mit meiner Firma „Thomas Ritter Reiseservice“ steht. Es stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob Herr Friedrich überhaupt ein Interesse daran haben konnte, meine Aussagen zu bestätigen, oder ob es nicht gelegener schien, Zweifel aufkommen zu lassen, um mich als Konkurrenten in Sachen Reisen zu den Palmblattbibliotheken ins Zwielicht zu setzen.

Adhominems sind keine Argumente. Auf dieses Niveau hatte sich Armin Risi nicht begeben, sich selbst zu loben und Thomas Ritter madig zu machen.

Thomas Ritter schrieb:

Über Herrn Friedrichs laienhafte Recherche im Februar 2007 wurde ich durch meine indischen Partner ebenso wie durch zwei seiner eigenen Reisegäste unterrichtet. Nach ihren Aussagen war den Dörflern von Kadambhodi keineswegs klar, was Herr Friedrich überhaupt von Ihnen wollte. Dieser Umstand verwundert nicht, denn die meisten Einheimischen dieses kleinen Dorfes sprechen keinerlei Englisch. Auf die Hinzuziehung eines Dolmetschers für Tamil verzichtete Herr Friedrich offenbar.

Die meisten Dörfler müssen auch kein Englisch gekonnt haben. Und die Reiseteilnehmer müssen auch nicht raffen, was Herr Friedrichs da von den Einheimischen wollte.

Wie Peter Friedrich(s) vorgegangen ist, schildert Thomas Ritter hier bezeichnenderweise nicht, sondern gibt nur Werturteile ab, die nichts erkennen lassen. Seine Entgegnung ist also keine Offenlegung, sie verhüllt vielmehr.

Thomas Ritter schrieb:

Der Begriff „Antiquare“ wird hier durch Herrn Risi in sehr europäischem Sinn gebraucht – Kenner, die wirkliche Kostbarkeiten zu schätzen wissen, und über entsprechende Verbindungen verfügen, um umfassende Untersuchungen bezüglich der betreffenden Gegenstände anstellen zu können. Für Europa mag das zutreffen, nicht aber für Indien. Hier läuft die Sache ein wenig anders. Die Antiquare sind meist niederkastige Händler, welche vorwiegend den Binnenmarkt bedienen, also Gegenstände kaufen und verkaufen, die vor allem für Inder von Interesse sind. Ausnahmen von dieser Regel bilden Manuskripte mit Bhajans (vedische Hymnen), welche aufgrund ihrer Versform erkannt werden können. Solche Manuskripte lassen sich an einheimische Kunden verkaufen, da ihnen eine segensreiche Wirkung zugeschrieben wird. Zur Deko auf dem Hausaltar taugen sie allemal, auch wenn der Text für den Käufer nicht lesbar ist. Eine weitere Ausnahme sind ayurvedische Manuskripte, da diese zu hohen Preisen an ausländische (insbesondere japanische und amerikanische) Aufkäufer der jeweiligen Pharmaunternehmen weiter verkauft werden können.
Astrologische oder sonstige Manuskripte des Jyothir-Veda hingegen gelten heute den meisten Indern als suspekt, da im Zuge der Modernisierung Indiens die alten Wissenschaften zunehmend in Verruf geraten. Chemie, Schönheit, Brot, Wohlstand gelten als die neuen Tugenden und die Atomenergie wird alles schon irgendwie richten – dies predigen zumindest Indiens Mainstreammedien.
Palmblattmanuskripte gleich welcher Art mögen zwar in der europäischen Esoterikszene begehrt sein, von „einer weltweiten Bekanntheit der Palmblattmanuskripte“ im Jahre 1999 zu sprechen, halte ich aufgrund meiner Erfahrungen jedoch für verfehlt. Seit 1995 organisiere ich Reisen zu den indischen Palmblattbibliotheken, die auch selbst begleite. Bis zum Jahr 2006 habe ich hochgerechnet ca. 450 Gäste nach Indien zu diesen heiligen Plätzen geführt. Eine „weltweite Bekanntheit“ vermag ich darin allerdings nicht zu erkennen.

Das ist mal ne richtige Entgegnung, die sogar stimmen könnte - dazu müßte man mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut sein. Ist freilich nur auf ne ziemlich nebensächliche Sache bezogen.

Thomas Ritter schrieb:

Bei dem erwähnten Institut handelt es sich um das Institut für Tamilistik und Indologie der Universität zu Köln, dessen Mitarbeitern ich wertvolle Hinweise zu den Palmblattmanuskripten verdanke. Die korrekte Bezeichnung des Instituts hatte ich auch Herrn Risi mitgeteilt, denn sie ist keinerklei Geheimnis. Warum erwähnt Herr Risi nicht diese Bezeichnung, sondern spricht schwammig von „einem Institut“? Eine Rückfrage meinerseits in Köln ergab, daß Herr Risi (oder eine von ihm beauftragte Person) allenfalls mit der gerade diensthabenden studentischen Hilfskraft gesprochen haben kann, denn den Mitarbeitern des Instituts, zu denen ich Kontakte pflege, war seine Anfrage nicht bekannt.

Schade, daß Thomas Ritter hier vergessen hat zu sagen, daß Armin Risis Behauptung falsch sei. Oder war das gar nicht falsch, und Thomas Ritter legt hier nur ein weiteres Adhominem vor?

Thomas Ritter schrieb:

Bei dem von Herrn Risi beauftragten „professionellen Reiseleiter“ handelt es sich wiederum um Herrn Peter Friedrich, der gemeinsam mit meiner Exfrau Annett das Unternehmen „Zeitreisen“ betreibt, und in dieser Eigenschaft des öfteren, wenn auch beileibe nicht „fast monatlich“ nach Indien reist. Herrn Risis markige Wortwahl vermag auch in diesem Fall die laienhafte Recherche vor Ort nicht zu überspielen. Warum hat Herr Risi es notwendig, einen Dritten zu beauftragen, der für ihn recherchiert, wenn er doch, wie eingangs von ihm selbst erwähnt, über „viele Indienkontakte“ verfügt? Warum schließlich beauftragt er dann auch noch den Mitarbeiter eines Unternehmens, daß mir gegenüber harten Wettbewerb betreibt, wohlwissend, daß er damit die Glaubwürdigkeit seiner Recherche keineswegs erhöht?

Adhominem pur. Ein inhaltliches Eingehen wäre sinnvoller.

Thomas Ritter schrieb:

Auch hier handelt es sich wieder um eine Halbwahrheit. Hätte sich Herr Risi oder die von ihm mit der Recherche beauftragte Person einmal die Mühe gemacht, beispielsweise in der Bibliothek von Sri Ramani im Ortsteil East Tambaram von Chennai (Madras) nachzufragen, ob dem Leser die Palmblattbibliothek „Sri Kousika“ im nahegelegenen Ortsteil West Tambaram von Chennai (Madras) bekannt ist, so wäre rasch herausgekommen, daß dies eben nicht der Fall ist. Die Gründe dafür sind so einfach wie einleuchtend. Die Kunst des Palmblattlesens wird immer vom Lehrer auf den Schüler, meist im Rahmen eines Familienclans, weiter gegeben. Eine zentrale Ausbildung der Palmblattleser gibt es nicht.

Auch hier zeigt sich wieder die Oberflächlichkeit der Recherche. Die von mir im Interview mit „Mysteries“ erwähnten Personen unternahmen im August 2003 eine Reise gemeinsam mit mir und Ganeshbabu Shastri, die uns von Kanchipuram in Tamil Nadu u. a. über Karkala im Bundesstaat Karnataka nach Mudabidri im Westen Indiens führte. Die Mitreisenden wissen also im Gegensatz zur Behauptung Herrn Risis sehr genau, mit wem sie unterwegs gewesen sind.

Um die eigentliche Sache macht diese Entgegnung einen großen Bogen. Nämlich um die Unbekanntheit Ganeshbabu Shastris in seiner Heimat, die durch ein Foto von "Familienangehörigen", welche wie sich herausstellt gar keine sind (entfernte Verwandte sind nicht dasselbe), auch nicht aufgelöst wird.

Thomas Ritter schrieb:

Es ist doch immer wieder interessant, daß im Nachhinein Kritiker alles besser wissen und alles anders gemacht hätten. Ein guter Freund verglich diese Gattung dann auch mal mit unfruchtbaren alten Hühnern, die nur gackern, während andere die Eier legen. Aber sei es drum. Auf die tolle Idee, alle Übersetzungen notariell beglaubigen zu lassen, bin ich nicht gekommen. Im Übrigen wäre mir dies aus finanziellen Gründen auch nicht möglich gewesen. Herr Risi als Bestsellerautor mag die horrenden Notargebühren aus der Portokasse zahlen können, mir stehen solche finanziellen Mittel nicht zu Gebote. Dennoch bin ich ihm dankbar für seinen Hinweis, und werde, sobald die Übersetzung des Manuskriptes abgeschlossen ist, den kompletten Text notariell beglaubigen lassen. Da sich die Prophezeiungen auf einen Zeitraum bis etwa zum Jahr 2090 erstrecken, dürfte die Beglaubigung auch dann noch ausreichend sein.

Nette Worte, Null Entgegnung.

Thomas Ritter schrieb:

Bei dem bereits erwähnten persönlichen Treffen am 07. Mai 2007 in Basel mit dem dem Chefredakteur des Magazines „Mysteries“, Herrn Luc Bürgin, stellte auch dieser fest, daß die Handschrift sehr schwer leserlich ist. Als Illustration eines Buches ist sie daher denkbar ungeeignet. Die Kopien der von ihm eingesehenen handschriftlichen englischen Übersetzungen liegen Herrn Bürgin inklusive der Kopien der Begleitbriefe vor.

Schwer Leserliches läßt sich sowohl beglaubigen als auch veröffentlichen. Daß er sich unbedacht verhalten hat, sagte Thomas Ritter bereits eins drüber. Was also sagt er hier?

Thomas Ritter schrieb:

Hier reißt Herr Risi meine Äußerungen willkürlich aus dem Zusammenhang. Er hatte nämlich verlangt, ich solle alle Originale, einschließlich der laufenden Übersetzungen und des tamilischen Originalmanuskriptes „endlich auf den Tisch“ legen. Die Frage, warum er plötzlich unbedingt Einsicht in alle Dokumente nehmen wollte, bleibt unbeantwortet.

Ich kann nicht erkennen, daß der nun angesprochene Zusammenhang irgendwas verändert.

So, bis hier her reichts mir erst mal. Alles in allem erkenne ich keine wirkliche Entgegnung, keine Entkräftung der Vorwürfe Ein paar Formalia werden angesprochen, ein paar Adhominems angebracht, sogar was Nebensächliches entkräftet. Ansonsten sehe ich ein Ausweichen und Nichteingehen auf den Kern.

Pertti


 

Augen rollen ich finde es schade, dass ausser Pertti sich keiner mit Thomas Ritters Gegendarstellung auseinandersetzt - und Pertti war ja schon vorher gegen ihn. Insofern zählt Pertti's Statement nicht so ganz. Seid ihr anderen denn nicht der Meinung, dass Herr Ritter sich jetzt positioniert hat...?

Also ich persönlich finde (aber nur als Bauchgefühl), dass das "ad hominem"-Argument nicht von Thomas Ritter ausgeht, sondern dass er nur erklärt, warum gegen ihn diese Kampagne läuft. Jetzt mal abgesehen von den Fakten - die können richtig oder falsch sein, schwer zu entscheiden; vor allem, wenn man den SPIEGEl-Artikel zum Vergleich heranzieht. Aber nicht das "Wie", sondern das "Warum" der Kampagne gegen Herrn Ritter scheint mir doch durch "ad hominem" erklärt zu sein. Falls es stimmt, natürlich! Und da steht Aussage gegen Aussage. Sehr schwierig zu entscheiden. Nur die Fairness, die haben wir hiermit im Forum gezeigt, und ich finde, diese Toleranz ist eigentlich das wichtigste.


 

Hallo Daniel.

Wird eine Kampagne gegen eine Person nicht so sehr oder gleich überhaupt nicht wegen der inhaltlichen Vorwürfe gestartet, die angebracht werden, sondern aus persönlichen Gründen (z.B. aus Konkurrenzgründen), so könnte man da zwar von "ad hominem" sprechen, aber der eigentliche Begriff "ad hominem" bezieht sich auf die Art der vorgebrachten Argumente. In diesem Sinne sind Armin Risis Darlegungen keine Adhominems. Thomas Ritter dagegen bringt in der Tat Adhominems.

Und wie Du schon richtig erkannt hast, trägt ein argumentum ad hominem höchstens dazu bei, herauszufinden, wieso jemand etwas tut, besagt aber nichts darüber, ob an den vorgebrachten Darlegungen was dran ist oder nicht. Wenn Thomas sein Adhominem gegen Risi vorbringt "der will mir ja nur Übles", dann mag er damit recht haben (oder nicht), aber es entkräftet nicht die Vorwürfe.

Daraum sag ich: "Sch*** auf die Motive, ich schau mir die inhaltlichen Argumente an!" Gelegentlich antworte ich so auch in einer Pro-Contra-Diskussion, in der mir vorgehalten wird "Du willst ja nur, daß die PS falsch liegt, darum argumentierst Du so", oder "Du bist ja Christ, darum lehnst Du eine alternative Erklärung der Hesekielsichtung ab" mit den Worten "Stell Dir einfach vor, das wäre wirklich mein Anliegen. Und da dies jetzt geklärt ist, entkräfte mal meine vorgebrachten Argumente".

Was interessierts mich, was Risi, Ritter und Friedrich miteinander am Kochen haben? Mich interessiert, ob da jemand absichtlich Leute mit seinem Buch verschaukelt.

Pertti


 

Moin Leutz

Ich wrrde mich damit noch näher beschäftiogen, hab diese Woche allerdings Besuch vom Moredread, dementsprechend wenig Zeit für ein ausführliches auseinandersetzen Zwinkern


 
akramer schrieb:

Moin Leutz

Ich wrrde mich damit noch näher beschäftiogen, hab diese Woche allerdings Besuch vom Moredread, dementsprechend wenig Zeit für ein ausführliches auseinandersetzen Zwinkern

Lachend nein im Gegenteil... doppelte Manpower!

Nicht nur Bier trinken, auch über die Paläoseti quasseln, dann klappt's auch mit dem Nachbarn...

naja oder so ähnlich

...

und an Pertti: stimmt natürlich, was du sagst.
Aber ich hatte das auch extra getrennt formuliert: das "ad hominem" auf der einen Seite und die "Frage nach den Fakten" auf der anderen Seite.
Wer weiss schon, wie das mit den Palmblattbibliotheken wirklich ist. Zumal der indische Seher inzwischen ja auch tot ist Augen rollen Also ich bin da auch irgendwie skeptisch, aber ich maße mir da kein endgültiges Urteil an. Vielleicht schreibt ja Thomas Ritter nochmal selbst hier im Forum, wenn er aus Indien zurück ist.


 

Hallo Jungs,

beim Lesen des Textes, bekam ich das Gefühl, das beide Seiten nicht ganz ehrlich mit der Wahrheit umgehen. Da werden Stichpunkte rausgepickt, die aus dem Gesamtkontext gerissen schon wieder einen anderen Inhalt haben. Außerdem habe ich das Gefühl, das beide gern mit Auslassungen arbeiten und wenn sie etwas richtig stellen, dann ihren wörtlichen Text nehmen ohne darauf zu achten, wie es vorher verstanden worden ist (besser gesagt: verstanden werden sollte).
Wie gesagt, das ist alles nur ein Gefühl, das ich beim Lesen bekommen habe.

Ciao René


 

Frech Thomas Ritter hat mir noch eine Mail geschrieben. Da er das ganze Forum darin freundlich grüßt (ich nehme an, auch seine Kritiker, da er ja weiß, dass es Kritik gibt), möchte ich euch hiermit seine Grußbotschaft weiterleiten.

Daniel

Thomas Ritter schrieb:

Hallo Daniel,

ist klasse, was ihr da im Frum für mich tut. Ich versuche inzwischen, hir in Indien meine eigene Arbeit für mich sprechen zu lassen - die Gäste sind total zufrieden und ich bin gesoannt, was sich in den kommenden Tagen in den Schicksalsbibliothekene ergeben wird.

Allen´"Skeptikern" kann ich nur empfehlen - probiert es selbst aus - und wenn ihr Ritter für einen geltungssüchtigen Geschäftemacher haltet - dann gern auch ohne mich, aber ich unterstütze jeden gern, den in den Bibliotheken ehrlich nach seiner Bestimmung sucht .. Adressen und Kontakte gern von mir per Mail...das kann ich auch Erich nur im Sinne einer gelungenen Reise nach Indien und Thailand im Herbst empfehlen...

Liebe Grüße aus dem sonningen Südindien

Thomas Ritter

Seine Mailadresse gebe ich nicht an, falls irgendwelche Spambots "mitlesen", damit Herr Ritter nicht überflutet wird, naja aber ihr kennt ja bestimmt seine Seite. Und falls nicht, sie ist ja leicht zu finden.

Gruss,
Daniel