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Pertti hat noch keinen Avatar hochgeladen
Julijo Barnjak schrieb:

Falls jemand Latain kann sollte dieser das Wort welches mit Seeungeheuer übersetzt wurde in einem guten Latain-Deutsch-Wörterbuch nachschlagen und hier posten. Ich kann leider nur Althebräisch und Altgriechisch und dies auch nur verrostet.

Hallo Julijo.

Belua.

Ich geb mal den lateinischen Text parallel zu der von Dir am 10.1. reingesetzten Übersetzung. Ist nach www.thelatinlibrary.com  aber das vierte Kapitel des vierten Buches, nicht das 18. Kapitel, wie Du neulich schriebst. Vielleicht gibt es ja unterschiedliche Kapiteleinteilungen.

Und zufällig drängte ein Seeungeheuer von ungewöhnlicher Größe, daß mit dem Rücken die Fluthen überragte, seinen ungeschlachten Leib an den von den Macedonieren aufgeworfenen Damm,
Et forte belua inusitatae magnitudinis, super ipsos fluctus dorso eminens, ad molem quam Macedones iecerant ingens corpus adplicuit,

und wurde, wie es die Fluthen zertheilte und sich emporhob, für beide Parteien sichtbar;
diverberatisque fluctibus adlevans semet utrimque conspecta est:

dann tauchte es am Ende des Dammes wieder in die Tiefe,
deinde a capite molis rursus alto se mersit,

und bald mit einem großen Theile seines Körpers die Wogen überragend, bald von überfluthenden Wellen bedeckt, tauchte es unweit der städtischen Befestigungswerke wieder empor.
ac, modo super undas eminens magna sui parte, modo superfusis fluctibus condita, haud procul munimentis urbis se mersit.

Beiden Theilen war der Anblick des Ungeheuers ein erfreulicher;
Vtrisque laetus fuit beluae aspectus:

die Macedonier deuteten es sich, als habe es ihnen die Richtung des auszuführenden Baues gezeigt,
Macedones iter iaciendo operi monstrasse eam augurabantur,

die Thyriere dagegen, als habe Neptun, ein Rächer des ihm entzogenen Meeres, das Ungeheuer aus der Tiefe emporgesandt,
Tyrii Neptunum, occupati maris vindicem, abripuisse beluam,

und sicher werde in Kurzem der Damm einstürzen.....
ac molem brevi profecto ruituram;

Die Bedeutung von "belua" scheint so ähnlich zu sein wie "Bestie", wenn man deren lateinische Grundbedeutung mitnimmt. Das lateinische "bestia" meint einfach nur "tier", aber in der deutschen Verwendung kommt mehr das "Un"tier zum Tragen, das gewaltige, gefährliche Tier. Zu "belua" und verwandten Wörtern gibt mein Wörterbuch folgendes an:
belua: Ungeheuer, Untier
beluatus: mit eingewebten Tiergestalten versehen
beluinus: viehisch
beluosus: reich an Ungeheuern

Pertti


 
Julijo Barnjak hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hallo Pertti.

Danke für deine Mühe bezüglich der latainischen Version. Das mit der Kapiteleinteilung habe ich bereits Eingangs erwähnt, denn auch ich habe die Diskrepanz bemerkt. Mal schauen was dabei rauskommt. Habe die Bücher noch einmal bestellt, denn Herr Dendl möchte da mal was nachprüfen. Übrigens wird er sein Statement dazu hier durch mich posten.

Liebe Grüße und frohes schaffen

Julijo Zwinkern


 
Hans Martin Miksch hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hallo,

also zum Thema Seeungeheuer fällt mir ein, dass einige hundert Jahre vor Alexander ein assyrischer König erwähnt, er hätte mit seinem Vater, der auch schon König gewesen ist, in diesen Gewässern eine kleine Seereise auf einem phönizischem Schiff unternommen und dabei habe sein Vater ein Seeungeheuer erlegt, wobei nix von einem U-Boot steht; dh. Seeungeheuer dürfte wohl eher ein großer Fisch gemeint sein, bin kein Zoologe, aber wahrscheinlich irgendeine Art von Wal (wobei ich schon weiß, dass Wal kein Fisch ist ).

Gruß

Martin


 
Pertti hat noch keinen Avatar hochgeladen

Die Vorstellung von einem Meeresungeheuer bzw. riesigen Fisch ist an der östlichen Mittelmeerküste recht weit verbreitet. Am bekanntesten dürfte sein, daß Jona von Jaffa (rund 100km südlich von Tyrus) aus ins Meer stach und von einem "großen Fisch" verschlungen wurde, welcher ihn nach drei Tagen wieder ausspuckte. Weniger bekannt ist, daß die Rettung der Andromeda vor einem Meeresungetüm durch Perseus ebenfalls an diesen Gestaden spielt. Und der assyrische König, der dort einen "naxir" erlegt haben soll, ist bekannt unter dem Namen Tiglatpileser I. (regierte ca. 1114 bis 1076 v.Chr). Niederschreiben ließ das Assurnasipal II. (ca. 883-859), daß Tiglatpileser von Arwad (vielleicht 140km nördlich von Tyrus) aus aufs "Große Meer" fuhr.

Alles in allem scheint hier mehr eine Legende von einem enormen Meerestier fest verortet zu sein, als daß es tatsächlich pro Geschichte eine echte Sichtung gab. Daß größere Wale oder sonstiges Getier immer nur an der Levanteküste des Mittelmeeres auftauchen, ist nicht gerade wahrscheinlich, ergibt aber Sinn, wenn es sich um eine lokale Vorstellung handelt. Entsprechend könnte auch in dem hier verhandelten Text einfach nur diese Ortslegende aufgegriffen und eingearbeitet worden sein.

Pertti


 
Hans Martin Miksch hat noch keinen Avatar hochgeladen

Hab die Details nicht so im Kopf aber mir scheint, dass Meeresungeheuer auch ab und zu erwähnt worden sind als "Geschenk" an diverse mesopotamische oder auch ägyptische Herrscher;
ist eine Küste, an der schon lange Seefahrt betrieben worden ist und für kleine Schiffe oder Fischer kann so ein Meeressäuger schon ein Ungeheuer sein, dazu noch etwas Seemannsgarn..
Gruß
Martin


 
Daniel Hetsch hat noch keinen Avatar hochgeladen
Hans Martin Miksch schrieb:

...eine Küste, an der schon lange Seefahrt betrieben worden ist und für kleine Schiffe oder Fischer kann so ein Meeressäuger schon ein Ungeheuer sein,

Augen rollen sehe ich umgekehrt. Die Menschen früher waren ja auch nicht dümmer als heute. Und gerade wo die Menschen sich auskennen, da wissen sie Bescheid. Sprich, an einer Küste mit Seefahrt und Fischerei kann man Fische und andere Meeressäuger unterscheiden, von dem was "übernatürlich" ist oder in diesem Licht erscheint.

Wenn ein Wüstenbewohner plötzlich einen Delfin sieht, kann er wahrscheinlich erschrecken und diesen ein Ungeheuer nennen. Eine Art Kulturschock beim Zusammenprall mit etwas unbekanntem. Oder wenn ein Fischer, der nur an Fische gewöhnt ist, plötzlich eine Giraffe sieht, das ist ein Schock, er wird die Giraffe ein Ungeheuer nennen. So kommen vielleicht "übernatürliche" Erscheinungen zustande, die garkeine sind. Durch falsche Interpretation der Fakten.

Aber wenn Fischer ein See-Ungeheuer sehen, da sehe ich keine Möglichkeit für "übernatürliche Erscheinungen", da denke ich dann schon, daß es stimmt. Mit anderen Worten, die Paläoseti-Hypothese  greift. Rein logisch gesehen. Da halte ich ein ausserirdisches U-Boot einfach für wahrscheinlicher. Occams Rasiermesser natürlich immer in der Hinterhand, und keine unbasierten Spekulationen, das versteht sich.

Ich will also damit nicht sagen, dass alle Seeungeheuer der Mythologie ET's waren, das werden schon sehr seltene Einzelfälle gewesen sein. Sonst hätten sie ja auch nicht den Eingang in die globale mythologie gefunden. Von der Logik her. In jedem Einzelfall muss man wohl einen Vergleich der verschiedenen Sagen machen, das wäre eine ziemliche Fleißarbeit. Wenn man alle See-Ungeheuer aller bekannten Kulturen miteinander vergleicht und dann herausfindet, wo es Überschneidungen gibt. Wenn man das überhaupt heute noch herausfinden kann - jahrtausende später, ohne Fossilien, geschweige denn Fotos oder Filme, denn diese haben uns die Menschen der Urzeit ja leider nicht hinterlassen Zwinkern sonst wäre vieles für die PS einfacher....


 
Daniel Hetsch hat noch keinen Avatar hochgeladen

du widersprichst dir in deinem Text selber, und zwar in dem Punkt das ein Fischer den Unterschied zwischen Seeungeheur und Meereswesen erkennen müsste (und deiner Meinung nach auch erkennt). Später aber gehst du dann doch davon aus, das viele der Seeungeheur keine Aliens seien, womit du ja dann doch auch aussagst, dass viele Fischer doch Seeungeheuer gesehen haben.

Übrigens, einen Riesenkrakendingens aus der Tiefsee, wie sie heute auch ab und an irgendwo (meist tot) auftauchen, aber auch andere Riesenfische würde ich als Fischer durchaus (eher noch gerade als solcher!) als Ungeheuer bezeichenne, weil es normalerweise in meiner Lebenswelt sonst nicht vorkommt. (Wenn man nur PKW's kennt, und täglich damit zu tun hat, dann würde man einen Bus oder ein LKW doch auch sehr verblüfft anschauen, oder?)

Viele Grüße

Thomas Mc Kie


 
Daniel Hetsch hat noch keinen Avatar hochgeladen

Augen rollen ja stimmt Thomas das macht Sinn. Das hatte ich nicht so ganz zu Ende überlegt...